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Portugal: Madeira

Busunglück auf Ferieninsel: Offenbar 29 deutsche Todesopfer

Furchtbare Bilder aus dem Urlaubsparadies: Auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira stürzt ein Reisebus in die Tiefe, mindestens 29 Menschen kommen ums Leben. Die Opfer sind Touristen aus Deutschland, wie das Hotel, in dem die Urlauber untergebracht waren, bestätigt. Das Auswärtige Amt hat einen Krisenstab eingerichtet.

Update: Offenbar Bremsen defekt

Überlebende des schweren Busunglücks von Madeira haben ein Bremsversagen als wahrscheinliche Unfallursache bezeichnet. Der Bus sei immer schneller geworden und dann gegen eine Mauer gekracht, berichtet ein leicht verletzter Mann der Online-Zeitung «Observador» zufolge. Bei dem Unfall kamen 29 Menschen ums Leben, 27 wurden verletzt. An Bord waren auch 51 Kunden eines Frankfurter Reiseveranstalters.

Bus stürzt mehrere Meter Böschung hinunter

Die deutschen Touristen wollten gestern zu einem typisch madeirischen Abendessen, doch der heitere Ausflug kurz vor Ostern endet in einer Katastrophe: Der Bus stürzt die Böschung hinab, scheint sich mindestens einmal zu überschlagen und wird erst von einem mit roten Ziegeln gedeckten Haus gestoppt. Mindestens 29 Menschen kommen bei dem Unglück auf der portugiesischen Atlantikinsel ums Leben, 27 weitere werden verletzt.

„Mein Gott, ich bin sprachlos“, sagt der Bürgermeister der Gemeinde Caniço, Filipe Sousa. Der Fahrer hat offenbar in einer Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verloren, der daraufhin den Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzt. Die Windschutzscheibe ist gesplittert, das Dach fast vollkommen abgerissen. Im Fernsehen ist zu sehen, wie Rettungskräfte Verletzte stützen oder auf Tragen den steilen Hang hinaufbringen. Leichentücher bedecken die Toten. Im Hintergrund heulen Sirenen.  

AUF MADEIRA: Viele Deutsche - Zahl der Toten nach Busunglück steigt auf 29
AUF MADEIRA: Viele Deutsche - Zahl der Toten nach Busunglück steigt auf 29

Bei den Opfern handelt es sich wohl um deutsche Urlauber

Bei den Opfern soll es sich um Urlauber aus Deutschland handeln. „Mir wurde gesagt, dass es alles Deutsche sind“, sagt der portugiesische Präsident Marcelo Rebelo de Sousa. Eigentlich will der Staatschef gleich an die Unglücksstelle eilen, doch dann entscheidet er sich gegen einen Flug nach Madeira. Die Militärflugzeuge sollen für mögliche Krankentransporte auf das Festland zur Verfügung stehen. „Es ist viel wichtiger, die Verletzten zu retten, als dass der Präsident heute abreist“, sagt er.

Medienberichten zufolge waren die Urlauber im Alter zwischen 40 und 50 Jahren auf dem Weg von ihrem Hotel in ein Restaurant in der Provinzhauptstadt Funchal. „Mit großer Erschütterung haben wir von dem tragischen Busunglück auf Madeira erfahren. Wir müssen leider davon ausgehen, dass Opfer aus Deutschland sind“, twittert das Auswärtige Amt am Mittwochabend.

Opfer stammen aus ganz Deutschland

Bei den Opfern der Reisebus-Tragödie auf der portugiesischen Urlaubsinsel Madeira handelt es sich nach Angaben des Hotels, in dem die Touristen untergebracht waren, um Deutsche aus verschiedenen Teilen der Bundesrepublik. Es habe sich demnach um keine gemeinsame Reisegruppe gehandelt. Der Ausflug sei über einen deutschen Reiseveranstalter gebucht worden, sagte eine Mitarbeiterin des Hotels gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.

Unglücksursache unklar: Offenbar mechanisches Problem?

Die Unglücksursache ist bislang noch unklar. Medien berichten, ein mechanisches Problem sei wahrscheinlich der Grund gewesen – entweder ein Bremsausfall oder ein eingeklemmtes Gaspedal. Die Busfirma SAM will bei der Aufklärung helfen. „Es ist unser Wille und unser Bestreben, dass alle Fakten, Gründe und Verantwortlichkeiten des Unfalls ermittelt werden“, heißt es in einer Mitteilung des Verkehrsunternehmens. „Wir werden uneingeschränkt mit den Ermittlungsbehörden zusammenarbeiten.“

Für Angehörige wurde eine Telefonnummer bereitgestellt

Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa erklärte Medienberichten zufolge, dass seinen Informationen nach alle Todesopfer aus Deutschland stammen. Er wolle heute mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprechen.

Das Auswärtige Amt in Berlin richtete einen Krisenstab ein. Angehörige können sich an die Telefonnummer 030-50003000  werden.

Das Unglück hat sich Medienberichten zufolge in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço ereignet. Der Fahrer des Busses habe die Kontrolle über das Fahrzeug verloren. Der Touristenbus sei daraufhin eine Böschung hinunter auf ein Haus gestürzt. 

Quelle: dpa