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Rheinland-Pfalz / Baden-Württemberg

Beschuldigter Pfleger war auch in Rheinland-Pfalz beschäftigt

Ein Hilfspfleger soll einen 87-Jährigen in München mit einer Insulinspritze getötet haben. Auch im Kreis Mainz-Bingen war der Mann einige Tage angestellt. Dabei soll er gestohlen haben. Und vielleicht noch mehr getan haben.

Rentner stirbt an Überdosis Insulin

Ein 87-jähriger Rentner aus dem bayerischen Vorort Ottobrunn soll gestorben sein, nachdem ihm sein Pfleger eine Überdosis Insulin verabreicht hatte. Doch dieser Fall könnte nur die Spitze des Eisbergs sein. In ganz Deutschland war der 36-jährige als Pfleger von Senioren im Einsatz, in vier Fällen wird wegen versuchten Mordes ermittelt, drei Mal auch wegen Diebstählen. Der Mann sitzt derzeit wegen Mordes und Raubes mit Todesfolge in München in U-Haft.

Nun wurde bekannt, dass der Mann auch im Kreis Mainz-Bingen einen älteren Menschen wenige Tage betreut haben soll. Die Pflegeperson sei einige Tage nach dem Verschwinden des Pflegers verstorben, erklärte die Polizei Mainz am Mittwoch. Ob es einen Zusammenhang zwischen dem Tod und der Arbeit des Pflegers gebe, werde ermittelt.

Zufall oder System?

Mit einer bundesweiten Fahndung versucht die Polizei derzeit herauszufinden, wo der Mann noch überall gearbeitet hat. Die Mordkommission fing an zu ermitteln und stieß auf weitere Fälle, die ihnen merkwürdig vorkamen. Im baden-württembergischen Waiblingen, in Mülheim an der Ruhr, in Weilheim und Aresing in Oberbayern kamen Pflegebedürftige ins Krankenhaus, nachdem sie von dem Verdächtigen betreut wurden. Seine Spuren führten aber unter anderem nach Mainz, Mannheim und auch Bonn, wie die Karte der Polizei zeigt:

Der 36-Jährige aus Polen war eine ungelernte Pflegehilfskraft und ab 2008 im Ausland aktiv - mal in England, immer öfter auch in Deutschland. Der Kontakt zu den Patienten und ihren Familien kam über ein Geflecht von Vermittlungsagenturen zustande. Ein kräftiger Mann, der schwere Leute heben konnte - wohl ein Grund, warum er immer wieder gebucht wurde.

Wer erkennt den Mann?

  • Wer kann Angaben zu Grzegorz Stanislaw WOLSTAJN machen? Wer kennt Aufenthaltsorte von ihm bzw. kann Personen nennen, die von ihm betreut wurden?
  • Personen, die sachdienliche Hinweise geben können, werden gebeten sich mit dem Polizeipräsidium München, Kommissariat 11, 80333 München, Ettstraße 2, Tel. 089/2910-0 oder auch mit jeder anderen Polizeidienststelle in Verbindung zu setzen.

Quelle: dpa