Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
18-Jährige gesteht vor Landgericht

Baby nach heimlicher Geburt erstickt

Sie soll ihr Baby nach der Geburt getötet haben. Deswegen muss sich eine 18-Jährige nun wegen Totschlags vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio

18-Jährige gesteht vor Landgericht

Sie soll ihr Baby nach der Geburt getötet haben. Deswegen muss sich eine 18-Jährige nun wegen Totschlags vor dem Berliner Landgericht verantworten.

Die 18-Jährige Frau aus Berlin-Friedenau soll ihr Baby im Dezember vergangenen Jahres unmittelbar nach der Geburt erstickt haben. Die Angeklagte gab zu, nach der Geburt ihres Kindes in ihrem Zimmer in der elterlichen Wohnung ein Handtuch auf das Neugeborene gelegt zu haben. Das neugeborene Mädchen habe nicht geschrien und sich nicht stark bewegt. "Ich hatte nicht realisiert, dass mein Kind darunter
lag."  Sie habe schließlich die Enden des Handtuchs zusammengeschlagen und das Kind später in eine Plastiktüte gesteckt.

Nach eigenen Worten hat sie ihre Schwangerschaft bis zum Schluss verdrängt. Wie die Angeklagte zum Prozessbeginn am Mittwoch erklärte, habe sie ihr Kind nicht töten wollen - sie könne sich ihr damaliges Verhalten nicht erklären. Nachdem sie als Schülerin der 11. Klasse und Tochter eines Akademikerhaushalts ungewollt schwanger geworden war, habe sie "alles verdrängt, weil es unangenehm und peinlich war".

"Ich wusste nicht richtig, dass ich kurz davor war, ein Kind zu gebären"

Am Tag der Geburt hätten die Wehen nach der letzten Unterrichtsstunde eingesetzt, so die 18-Jährige. Damals habe sie sich gesagt, es seien wieder einmal Bauchschmerzen. "Ich wusste nicht richtig, dass ich kurz davor war, ein Kind zu gebären".

Die Abiturientin gab zu, ihre Eltern und Freunde monatelang getäuscht zu haben. Ihren veränderten Bauch habe sie mit einer angeblichen Lebensmittelunverträglichkeit erklärt. Den Vater des Kindes habe sie in dem Glauben gelassen, sie würde die Antibabypille nehmen - nach einigen Monaten sei die Beziehung in die Brüche gegangen.

Die Tat kam ans Licht, weil es der 18-Jährigen nach der Geburt sehr schlecht ging und ihre Mutter daraufhin den Notarzt alarmierte. Im Krankenhaus wurde festgestellt, dass sie gerade entbunden hatte. Die deshalb alamierten Rettungskräfte entdeckten wenig Später in der Wohnung der Familie den toten Säugling.

Quelle: dpa