Auto fährt in Menschenmenge: Scholz spricht von Amoktat
Die Einkaufsmeile nahe der Gedächtniskirche wird am Mittwoch, den 08.06.2022, zum Schauplatz eines grausamen Szenarios. Ein Auto fährt in die Menschenmenge und fordert zahlreiche Opfer.
Die Einkaufsmeile nahe der Gedächtniskirche wird am Mittwoch, den 08.06.2022, zum Schauplatz eines grausamen Szenarios. Ein Auto fährt in die Menschenmenge und fordert zahlreiche Opfer.
Ein festgenommener Deutsch-Armenier war gestern in der Nähe der Gedächtniskirche in eine Schülergruppe aus Hessen gerast. Eine Lehrerin kam ums Leben, 14 Menschen wurden teils lebensgefährlich verletzt.
Berlins Regierende Bürgermeisterin Giffey erklärte, es sei entgegen ersten Meldungen kein Bekennerschreiben im Auto gefunden worden, sondern zwei Plakate mit türkischen Bezügen. Ob diese was mit der Tat zu tun hätten. müsse noch geprüft werden.
Der Fahrer wurde festgenommen. Er sei zunächst von Passanten festgehalten worden, wie Polizeisprecher Thilo Cablitz sagte. Der Mann sei laut Polizei ein 29 Jahre alter, in Berlin lebender Deutsch-Armenier. Er soll um 10:26 Uhr in die Personengruppe gefahren sein. Die Polizei prüft, ob es sich um einen Unfall, einen medizinischen Notfall oder um eine vorsätzliche Tat handele.
Der 29-Jährige fuhr seinen Renault-Kleinwagen an der Straßenecke Ku’damm und Rankestraße auf den Bürgersteig des Ku’damms und in eine Menschengruppe. Anschließend furh er auf die Kreuzung und knapp 200 Meter weiter auf der Tauentzienstraße Richtung Osten. Kurz vor der Ecke Marburger Straße lenkte er sein Auto wieder von der Straße auf den Bürgersteig. Er touchierte ein anderes Auto, überquerte die Marburger Straße und landete im Schaufenster eines Parfümerie-Geschäfts.
Berlins Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) sagte den Betroffenen Unterstützung zu. „Wir werden alles dafür tun, den Betroffenen zu helfen.“ Ebenso werde alles dafür getan, den Hergang aufzuklären. „Wir wissen, dass wir eine Tote und zehn Schwerverletzte haben.“ Am Nachmittag wollte sie sich selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen. „Jetzt ist es erstmal wichtig, dass die Verletzten versorgt werden.“ Außerdem brauchten die Angehörigen, die unter Schock stünden, Hilfe und Beistand.
Die Polizei war nach eigenen Angaben mit ungefähr 130 Kräften im Einsatz. Mit einem Helikopter verschafften sich die Einsatzkräfte einen Überblick aus der Luft. Der Bereich war großflächig abgesperrt. Zudem waren mehrere Krankenwagen und Polizeifahrzeuge vor Ort. Die Polizei rief die Menschen dazu auf, keine Bilder vom tödlichen Vorfall an der Einkaufsstraße im Internet zu posten.
Quelle: dpa