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Rheinland-Pfalz: Mainz

Startschuss für Außengastronomie

Restaurants und Cafés dürfen ab heute in Rheinland-Pfalz draußen wieder Gäste bewirten - allerdings nicht überall im Land.

Trotz steigender Corona-Zahlen lockert Rheinland-Pfalz den Lockdown für die Außengastronomie etwas: So  sollen Restaurants, Gaststätten und Cafès in Regionen, in denen der Inzidenzwert unter 100 liegt, in ihren Außenbereichen unter strengen Auflagen wieder Gäste bewirten dürfen - erstmals seit mehr als vier Monaten. Das teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) am Freitag nach einer Kabinettssitzung in Mainz mit. Dies sei ein wichtiges Signal an die Gastronomie, die seit November geschlossen ist.

Besucher müssen unter anderem einen gültigen, negativen Schnelltest vorweisen und dürfen ihre Schutzmasken nur am Tisch abnehmen. Tische müssen vorab reserviert werden. Der gemeinsame Besuch ist nur für maximal fünf Personen aus höchstens zwei Hausständen erlaubt. Die Kontaktdaten der Gäste werden erfasst.

«Bei schönem Wetter geht alles raus: Die Menschen sitzen an Rhein, Mosel und in schönen Landschaften mit ihren Coffee-to-go-Bechern in der Hand», sagte Dreyer. Die Öffnung der Außengastronomie solle den Rheinland-Pfälzern die Möglichkeit geben, in ein Gartenlokal einzukehren, statt nach Mallorca zu fliegen.

Das Terminshopping im Einzelhandel wird von diesem Montag an auf spontane Buchungen ausgeweitet. Damit werde die Regelung an das Leben angepasst, sagte Dreyer. Die Menschen könnten vor den Geschäften anklopfen und fragen, wann der nächste Termin frei ist. Die Kosmetiker etwa hätten gesagt, wer eine Creme kaufen wolle, mache dafür keinen Termin aus.

Dreyer will in Gesprächen mit den kommunalen Spitzenverbänden in dieser Woche Konzepte für eine behutsame Öffnungen beraten. Es gehe darum, ob unter Einbeziehung der Ordnungsämter, Einhaltung der Testpflicht und strengen Auflagen etwa Handel, Gastronomie, Theater und Fitnessstudios öffnen könnten. «Wenn die Konzepte gut und konsistent sind, kann das ganz schnell gehen», sagte sie zum Zeitpunkt.

Bei diesem so genannten Rheinland-Pfalz Modell solle zugleich wissenschaftlich überprüft werden, an welchen Orten sich die Menschen ansteckten. Dreyer appellierte an die Bürger, sich an Abstandsregeln und Masken zu halten. Damit ließen sich auch die Virus-Mutationen fernhalten, es sei aber eine gewisse Nachlässigkeit bei diesen Regeln eingezogen.

Bei Inzidenzwerten über 100 werde jedoch die Notbremse gezogen und alle Regelungen würden ausgesetzt, sagte Dreyer. Dann sollen wieder die Regeln des Shutdowns vor dem 8. März gelten. Dazu gehören eingeschränktes Terminshopping im Einzelhandel, Kontaktbeschränkungen auf einen Hausstand plus eine Person und Ausgangsbeschränkungen von 21 bis 5 Uhr. Auch körpernahe Dienstleistungen sollen dann nicht mehr erlaubt sein. Ausnahmen gebe es lediglich für hygienisch oder medizinisch notwendige Dienstleistungen und für Friseurbesuche.

Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg in Rheinland-Pfalz am Freitag auf einen Wert von 73,2. Das war zwar unter dem Bundesdurchschnitt von 96, aber für Rheinland-Pfalz der höchste Wert seit dem 3. Februar.

Quelle: dpa