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DIHK schlägt App-Tickets für Geschäfte und Fußgängerzonen vor

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) bringt App-Tickets für Ladengeschäfte, Restaurants und auch Fußgängerzonen ins Gespräch, um in der Coronakrise Menschenströme besser steuern zu können.

Einkaufszeiten per App "buchen"

Der DIHK will auf Zugangsbeschränkungen durch Apps und digitale Plattformen setzen, damit Restaurants und Geschäfte in Corona-Zeiten sicher öffnen können. Einige Innovationen könnten auch weit über die Krise hinaus Bestand haben.

Die Läden könnten in einer App Informationen wie Öffnungszeiten und Verkaufsfläche hinterlegen, erläuterte der DIHK in seinem Vorschlag, laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur. Auf dieser Basis könnte dann das zulässige Besucheraufkommen errechnet und Kunden ein Ticket für einen bestimmten Zeitraum zugeteilt werden. Sie könnten sich dann zum Beispiel mit einem QR-Code in der App Zugang Verschaffen.

Im Ausland werden solche Lösungen bereits zum Teil eingesetzt. So kann man in den USA über die eigentlich für Restaurant-Reservierungen gedachte App "OpenTable" mittlerweile auch Zeitfenster für den Einkauf in Supermärkten buchen.

Koppelung mit Parkplatz-Daten

Bei Gastronomiebetrieben müssten bei dem Modell neben der Tischzahl auch die Zeiten für Desinfektion berücksichtigt werden, betonte der DIHK. Zugleich könnten Städte und Gemeinden mit Hilfe auf einzelne Hotels bezogener Tickets den Zugang zu Orten steuern. Genauso könne es kostenlose Tickets für den Tagestourismus geben.

Die Ticketsysteme könnten zudem auch mit Parkplatz-Daten gekoppelt werden, schlägt der DIHK vor. Damit wäre etwa kostenloses Parken in dem gebuchten Zeitraum möglich, eventuell auch mit einem reservierten Stellplatz. 

Mehr digitale Lösungsansätze

Dem DIHK schwebt insgesamt ein breiter Einsatz digitaler Lösungen für die sichere Öffnung der Innenstädte vor. So könnten auch Bewegungsdaten verwendet werden, um Menschen über ihre Handys zu warnen, wenn die öffentlichen Verkehrsmittel bereits voll seien. 

Außerdem verweist der DIHK auf lokale digitale Plattformen, über die Einzelhandel, Gaststätten und Dienstleister auch bei geringeren Kundenströmen Umsätze erzeugen könnten. Eine weitere Maßnahme könne die Integration von Click&Collect-Modellen sein, bei denen Artikel online gekauft und im Laden nur abgeholt werden. 

Über das Konzeptpapier hatte zunächst das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtete. Es sei am Wochenende an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Wirtschaftsminister Peter Altmaier (beide CDU) und die Spitzen der Koalitionsparteien übermittelt worden.

Quelle: dpa