Feuerwehrmann stirbt bei Übungsfahrt - am Steuer saß der Vater
Es sollte eine harmlose Routinefahrt für die Coburger Feuerwehr werden - dann passiert ein tödlicher Unfall. Gaffer stören die Rettungsarbeiten. Das ist aber noch nicht das Schlimmste.
Es sollte eine harmlose Routinefahrt für die Coburger Feuerwehr werden - dann passiert ein tödlicher Unfall. Gaffer stören die Rettungsarbeiten. Das ist aber noch nicht das Schlimmste.
Wie wir bereits berichteten, ist bei einem tragischen Unfall mit einem Löschfahrzeug in Coburg ein junger Feuerwehrmann ums Leben gekommen. Nun wurde jedoch bekannt, dass am Steuer des 18 Tonnen schweren Wagens der 47 Jahre alte Vater des 20-Jährigen saß. Das bestätigte ein Stadtsprecher der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag.
Der Sohn habe auf dem Beifahrersitz des Autos gesessen. Aus zunächst unklarer Ursache kam das Tanklöschfahrzeug am Montagabend von der Fahrbahn ab, prallte gegen eine Mauer und kippte um.
Der Sohn des Fahrers wurde eingeklemmt. Rettungskräfte kamen ihren Kollegen zwar zu Hilfe und konnten ihn befreien - er starb jedoch wenig später auf dem Weg zum Krankenhaus an seinen schweren Verletzungen. Der Vater erlitt bei dem Unfall selbst leichte Verletzungen und stand unter Schock. Er war deshalb zunächst nicht vernehmungsfähig.
Gaffer störten nach Angaben der Polizei die Arbeiten der Rettungskräfte. Ein 43-jähriger Mann und sein 15 Jahre alter Sohn seien in den abgesperrten Bereich an der Unglücksstelle gegangen und hätten mit einem Smartphone Videos machen wollen. Ein Feuerwehrmann habe die beiden daraufhin gebeten, nicht zu filmen und zu stören. Laut Polizei griff der 43-Jährige daraufhin den ehrenamtlichen Helfer verbal an und drohte: „Ich hau' dir eine aufs Maul!“ Die Polizei ermittelt nun wegen Nötigung, Beleidigung und möglicher unterlassener Hilfeleistung.
„Wir verlieren einen verlässlichen Kameraden und auch einen guten Freund“, betonte Stadtbrandrat Ingolf Stökl. Auch Coburgs dritter Bürgermeister Thomas Nowak, der kurz nach dem Unglück am Ort des Geschehens war, zeigte sich tief betroffen. Er ordnete für die kommenden drei Tage Trauerbeflaggung an allen Verwaltungs- und Feuerwehrgebäuden der Stadt an. Außerdem wurde der „Tag der offenen Tür“ der Freiwilligen Feuerwehr im September vorerst abgesagt.
Quelle: dpa