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Mit Absicht platziert

Warum hat Google Maps nicht-existierende Straßen im Kartensystem?

Google Maps zählt zu den meistgenutzten Online-Kartendiensten – und in der Regel kommt man damit auch zur gewünschten Zieladresse. Es gibt aber auch einige falsche Einträge unter den Straßennamen. Diese sind von Google allerdings mit voller Absicht gesetzt.

Schutz vor illegalen Kopien

Millionen von Städten, Straßen, Sehenswürdigkeiten und anderen wichtigen Punkten sind im Kartennetz von Google Maps markiert. Dass dabei Missgeschicke passieren können, dürfte keinen verwundern. Jedoch gibt es einige „Fehler“, die absichtlich gemacht wurden. Die sogenannten „Trap Streets“, die gar nicht existieren, tragen Fantasienamen und sind meist über einen längeren Zeitraum im System enthalten. Darüber berichtet aktuell auch das Onlineportal "Chip.de".

Diese Fake-Straßen und werden als eine Art Wasserzeichen und Kopierschutz verwendet. So schützt sich Google Maps vor der Konkurrenz. Dupliziert jemand unrechtmäßig Karten, können diese mithilfe der „Trap Streets“ schnell identifiziert werden.

Bekannte Beispiele aus Deutschland

Diese Methode ist unter Kartendiensten weit verbreitet. Auch bei größeren Datenbanken werden oft nicht-existierende Personen und Namen eingefügt, um Datenklau zu verhindern.

Bei Google Maps sind die „Trap Streets“ meist kleinere Feldwege oder Sackgassen. Man läuft also kaum Gefahr, auf eine falsche Straße geleitet zu werden. Wird ein solcher Fake entlarvt, löscht Google ihn übrigens aus dem System, denn dann dient er nicht mehr seinem ursprünglichen Zweck.

In Deutschland wurde zum Beispiel im Dorf Erpolzheim in Rheinland-Pfalz eine Sackgasse mit dem angeblichen Namen „Am Kirschgarten“ angegeben, die gar nicht existiert. Und im baden-württembergischen Freiburg haben sich die Kartenmacher einen echten Scherz erlaubt. Dort gibt es den „Lümmelweg“ und den „Phalluspfad“, die in Wahrheit gar nicht existieren.