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ADAC fordert Entlastungen

Ab September: Kfz-Steuer steigt für viele

Zum 1. September wird die Kfz-Steuer anhand des neuen Prüfstandards WLTP berechnet. Wie der ADAC erklärt, werden deshalb wohl zahlreiche Autofahrer künftig tiefer in die Tasche greifen müssen!

Anpassungsfaktor gefordert

Der ADAC erwartet angesichts strengerer Abgastests bei Fahrzeugen für viele Autofahrer eine höhere Kfz-Steuer - und hat sich für Entlastungen ausgesprochen. Ulrich Klaus Becker, ADAC-Vizepräsident für Verkehr,  forderte einen Anpassungsfaktor für die Umstellung auf den neuen Prüfstandard WLTP. "Damit könnten die durch die Umstellung des Verfahrens bedingten Belastungsunterschiede bei der Kfz-Steuer aufgefangen werden". So wäre eine Anpassung des Steuersatzes oder der Steuerbemessungsgrundlage denkbar.

Mehreinnahmen müssen "in bessere Mobilität reinvestiert" werden

Ab dem 01.09.2018 dürfen nur noch Fahrzeuge neu zugelassen werden, die den realitätsnäheren Prüfstandard WLTP zur Ermittlung von Emissionen und Verbrauch durchlaufen haben. Und das macht sich finanziell für viele bei der Kfz-Steuer bemerkbar. Diese errechnet sich nach dem Hubraum und dem CO2-Wert des Fahrzeugs, der sich aus dem Spritverbrauch ergibt - im Vergleich zum alten Prüfstandard werden vorwiegend höhere Emissionswerte erwartet. Deshalb werde die Umstellung auf WLTP wohl dafür sorgen, dass die Steuerabgabe für zahlreiche Autofahrer, die ihr Fahrzeug nach dem Stichtag erstmals zulassen, höher ausfällt, so Becker.

Der Staat werde durch die neue Systematik Mehreinnahmen erzielen, erklärte Becker weiter. "Diese müssen zwingend in eine bessere Mobilität für Deutschland reinvestiert werden."

Grundsätzlich sinnvoll, aber…

Die Anpassung der Kfz-Steuer sei für Becker zwar grundsätzlich sinnvoll, da WLTP näher an den realen CO2-Emissionen liege und damit Anreize zur Anschaffung verbrauchsärmerer Autos setze. Deshalb eine höhere Kfz-Steuer anzusetzen sei aber nicht gerechtfertigt, weil der Mehrbelastung in der Realität keine höheren CO2-Emissionen gegenüberstehen würden.

Quelle: dpa