Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Nur drei Kinderwagen schneiden "gut" ab

Kinderwagen-Test: Vier Modelle sind mangelhaft

Ein ständiger Begleiter für junge Familien ist in den ersten Lebensjahren der Kinderwagen. Natürlich will man für sein Kind nur das Beste, aber wie zuverlässig sind die heutigen Modelle. Stiftung Warentest prüfte zwölf Kinderwagen – fünf Modelle sind mangelhaft.

Ernüchterndes Urteil

Insgesamt nahm Stiftung Warentest im März 2017 zwölf Kombi-Kinderwagen unter die Lupe, die vom Säuglingsalter bis circa 3,5 Jahren geeignet sind. Kriterien waren die kindgerechte Gestaltung, Handhabung, Haltbarkeit, Sicherheit sowie die Überprüfung von Schadstoffen.

Das Ergebnis war ernüchternd: Einige Modelle beeinträchtigen nicht nur Kinder, sondern auch die Eltern. Nur drei der Kinderwagen schnitten mit der Note „gut“ ab, fünf Modelle bekamen das Urteil „mangelhaft“.

Die Testsieger

Auf Platz 1 mit der Note 2,1 landete der Britax Go Big. Der Kinderwagen habe ein sehr gutes Schiebe- und Bremsverhalten und fährt besonders gut auf unterschiedlichen Untergründen. In den Bereichen kindgerechte Gestaltung und einfach Handhabung hat er die Bestnote erhalten. Die Tragetasche, in der Babys bis zu sieben Monaten liegen, biete ausreichend Platz. Kostenpunkt: knapp 1000 Euro.

Platz 2 ergattert der ABC Design Condor 4 mit der Note 2,2. Hier wurde das sehr gute Gurtsystem hervorgehoben. Auch bei diesem Modell punktet die komfortable Tragetasche. Ein wenig schlechter schneidet der Kinderwagen in der Kategorie kindgerechte Gestaltung und Handhabung ab und liegt daher hinter dem Testsieger.

Mit der Note 2,4 landet der Joolz Geo Earth. Besonderes Merkmal ist das einfache Auf- und Zusammenklappen, daher ist das Modell besonders für Eltern geeignet, die den Kinderwagen oft im Auto transportieren. Den größten Komfort bietet jedoch die Tragetasche.

Das Mittelfeld

Befriedigend schnitten die Modelle Moon Nuova City und Joie Chrome DLX ab. Mit diesen Modellen kann man nicht viel falsch machen, so das Ergebnis von Stiftung Warentest. Kritik gibt es für die Tragetasche des Moon Nuova City, denn diese ist zu kurz und das Baby hat nur Platz bis circa fünf Monate. Mit fünf Monaten ist es jedoch noch zu klein für eine aufrechte Sitzposition.
Der Kinderwagen Joie Chrome DLX weist in der Regenhaube den Schadstoff Naphthalin auf, daher empfiehlt es sich, einen anderen Regenschutz zu kaufen. Der Schadstoff steht im Verdacht Krebs zu verursachen.

Nur ausreichend wegen Kippgefahr

Die Kinderwagen der Firmen Hauck, Naturkind und Osann haben allesamt mit der Note ausreichend abgeschlossen. Kritik hagelte es wegen der zu kurzen Tragetaschen, die für Babys nicht genügend Platz bieten. Das Modell Naturkind Varios Pro schnitt in vielen Punkten mit der Note „gut“ ab, es erhielt trotzdem nur die Note 4,5, da Kippgefahr bestehe, wenn der Sitz nicht richtig eingesetzt wird.

Unterdurchschnittliche Qualität für viel Geld

Das Modell Bugaboo ist Kult und wird besonders gerne wegen seines modernen Designs gekauft. Was viele nicht wissen, die Schiebe- und Tragebügel enthalten das vermutlich krebserregende Flammschutzmittel TCCP. Aus diesem Grund erhielt der Kinderwagen das Urteil mangelhaft. Auch die Marken Teutonia und Bergsteiger fielen im Test aufgrund von Schadstoffen wie Naphthalin und den Weichmachern DEHP und DINP durch. Die Weichmacher machen den Kunststoff weich und können sich durch den Speichel und Schweiß lösen. Somit besteht Gefahr für Eltern und Kind. DEHP kann zudem die Fruchtbarkeit belasten und dem Kind im Mutterleib Schaden zu fügen.

Stiftung Warentest legte bei der Untersuchung den gleichen Grenzwert für Schadstoffe fest wie bei Kinderspielzeug, da sich Kinder nicht nur an den Griffen festhalten, sie lutschen diese oft auch ab.