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Nordrhein-Westfalen: Gelsenkirchen

Mutter lässt sterbende Frühchen im Krankenhaus zurück

In Gelsenkirchen hat eine Mutter kurz nach der Geburt ihre beiden Zwillings-Frühchen im Krankenhaus zurückgelassen. Die beiden waren kurze Zeit später tot. Weil die Klinik den Vorfall zu melden vergaß, wurden sie erst drei Wochen später beerdigt.

Mutter lässt sterbende Neugeborene zurück

Die Brüder erblickten am 25. und 28. Juni das Licht der Welt. Allerdings stand es um ihren Gesundheitszustand nicht gut, ihre Lebenschancen waren gering. Die Ärzte vermuteten, dass die Zwillinge in der 21. beziehungsweise in der 22. Schwangerschaftswoche geboren wurden, sagte der Klinik-Verwaltungschef gegenüber der WAZ.

Nur etwa 60 Minuten nach der jeweiligen Geburt starben die Säuglinge. Die Mutter ließ beide in der Klinik zurück, seit dem fehlt von ihr jede Spur. Ein Kliniksprecher sagte dem Nachrichtenportal: „Die Frau ist uns unbekannt, sie hat falsche Angaben zu ihrem Namen und ihrem Wohnort gemacht, uns liegt keine Patientenkarte vor.“

Pfarrerin gibt toten Zwillingen Namen für den Grabstein

Generell müssen Krankenhäuser solche Vorfälle fünf bis sechs Tage später der Stadtverwaltung melden, damit alle Maßnahmen für eine Bestattung eingeleitet werden können. Allerdings kontaktierte ein Mitarbeiter erst drei Wochen später die Behörden über den Tod der Zwillinge.

Ein Sprecher der Klinik beteuerte der WAZ, dass sie den Vorfall bedauere. Grund seien individuelle Fehler. Ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wurde bereits eingeleitet.

Mittlerweile wurden die Neugeborenen beerdigt. Die Pfarrerin, die die Bestattung durchführte, gab ihnen die Namen Gabriel und Raphael. Sie sagte dem Nachrichtenportal: „Es ist schlimm die winzigen Särge zu sehen und zu wissen, dass die Kinder niemanden haben, der um sie trauert, der sie vermisst und geliebt hat."