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Internet als Retter in der Not

22-Jährige bringt Baby allein im Hotel mit Youtube-Video zur Welt

Hochschwanger flog die 22-jährige Tia Freeman aus dem US-amerikanischen Nashville nach Deutschland, um dort einen Freund zu besuchen. Doch während ihres Zwischenstopps in der Türkei bekam die junge Frau Wehen und suchte sich kurzerhand ein Hotel. Dort gebar sie ihr Kind ganz alleine - auf eine ganz unglaubliche Art und Weise…

Geburtsgeschichte geht viral

Nachdem sie ihr Kind alleine auf die Welt brachte, teilte die 22-Jährige ihre abenteuerliche Geburtsgeschichte auf Twitter und löste im Netz Begeisterungsstürme aus! Tia berichtete auf der sozialen Plattform, dass ihre Schwangerschaft nicht geplant war und sie erst im siebten Monat davon erfuhr. Auch danach versuchte sie die Tatsache zu verdrängen.

Die junge Frau war bereits hochschwanger, als sie nach Deutschland fliegen wollte, um dort einen Freund zu besuchen. Den Urlaub absagen kam für die werdende Mutter aber nicht in Frage. Kurz vor ihrem Zwischenstopp in Istanbul hatte sie im Flieger plötzlich starke Krämpfe. Sie dachte, sie wären nur eine Folge einer Magenverstimmung.
Spätestens in der Zoll-Schlange leuchtete es ihr jedoch ein, dass sie Wehen hatte. Auf Twitter erzählte sie: „Ich habe mich förmlich am Geländer entlang gehangelt und dachte, ich würde gleich in Ohnmacht fallen.“ Ihr Kind am Flughafen zur Welt zu bringen, wollte sie aber auf keinen Fall und so dachte sie: „Reiß dich zusammen und mach, dass du ins Hotel kommst!“

Geburt mit Hilfe von Youtube-Video

Im Hotel angekommen, konnte sie von den Mitarbeitern keine Hilfe erwarten, denn niemand sprach richtig Englisch und die türkische Notrufnummer kannte sie auch nicht. „Also hab ich das gemacht, was wir Millenials eben tun: Ich habe auf Youtube nachgeschaut. Wenn ich sonst schon alleine auf der Welt war, das Internet würde hinter mir stehen! So habe ich mal eben schnell gelernt, wie man selbst ein Kind entbindet.“

Sie ließ Wasser in die Badewanne ein, nahm sich zwei Handtücher, eins um im Schmerz darauf zu beißen und das andere um anschließend das Baby darin einzuwickeln. Sie sei auf einmal sehr fokussiert gewesen, sei nicht ausgeflippt und handelte, als wüsste sie genau, was sie tue.

„Wer hätte gedacht, dass Babys schwimmen können“

Im Internet habe sie nachgesehen, welche Geburtspositionen es gibt und ab welchem Wehenabstand sie pressen darf. Nach ein paar Mal Pressen kam ihr Sohn auf die Welt und landete im Badewannenwasser. Auf Twitter scherzte sie: „Wer hätte gedacht, dass Babys schwimmen können“.

Um herauszufinden, was sie mit der Plazenta machen muss und wie man die Nabelschnur abtrennt, googelte sie schnell. Sie schnitt die Nabelschnur mit einem Messer durch, das sie als Mitarbeiterin bei der Air Force immer bei sich trägt. Danach habe sie Wasser abgekocht und darin ihre Schnürsenkel sterilisiert, mit denen sie die Nabelschnur abbund.

Für Menschenhändlerin gehalten

Einen Arzt rief die frischgebackene Mutter nach der Geburt nicht, sie reinigte erstmal das Badezimmer, das nach eigenen Aussagen aussah wie im Horrorfilm. Danach stillte sie ihr Baby und legte sich mit ihm ins Bett. Am Tag darauf fuhr die junge Frau zum Flughafen, um sich dort Hilfe zu holen. Die Flughafen-Mitarbeiter waren jedoch erstmal in Aufruhr, denn sie hielten sie für eine Menschenhändlerin. Sie hatte noch nicht mal Kleidung für den kleinen Babyjungen und wickelte ihn in einen alten Pullover. Nachdem sie die Situation aufklären konnte, wurde ihr geholfen und die türkischen Flugbegleiter kauften dem Jungen sein erstes Outfit.

Übrigens wartete ihr Freund in Stuttgart am Flughafen vergebens auf ihre Ankunft und konnte die Geschichte ihrer Verspätung nachträglich kaum glauben. Ihr Geburtsbericht ging währenddessen bereits via Twitter um die Welt.

Quelle: Express