Gedenkgottesdienst für Verstorbene ohne Familie
Die Stadt Wuppertal veranstaltet einen emotionalen Gedenkgottesdienst für alle, auf deren Beerdigung im letzten halben Jahr keiner erschienen ist.
Die Stadt Wuppertal veranstaltet einen emotionalen Gedenkgottesdienst für alle, auf deren Beerdigung im letzten halben Jahr keiner erschienen ist.
„In Erinnerung an die Verstorbenen in unserer Stadt, für die es keine Trauerfeier gab, feiern wir einen ökumenischen Gedenkgottesdienst“, steht in einer Anzeige, die die Stadt Wuppertal in zahlreichen lokalen Zeitungen geschaltet hat. „Wir laden ein, daran teilzunehmen. Diesmal denken wir an ...“
Es folgen die Namen von 46 Menschen, die im letzten halben Jahr verstorben sind und deren Familienangehörige nicht ausfindig gemacht werden konnten. Gegenüber der Rheinischen Post erklärt Marina Eckermann, Sprecherin der Stadt: „Das waren allesamt Ordnungsamtsbestattungen auf dem kommunalen Friedhof. Solche Bestattungen sind schlicht, aber sie werden würdig durchgeführt.“
Bei dem Gottesdienst am Freitag geht es darum, „dass kein Mensch unbedacht, ohne Erwähnung seines Namens, bestattet werden soll“, so Eckermann. „Außerdem kann es ja sein, dass dann doch Angehörige, Freunde, vielleicht Leute aus der Schulzeit den Namen sehen.“
Zwei Mal im Jahr richtet die Stadt eine solche Gedenkfeier aus, an der auch der Oberbürgermeister, die leitende Seelsorgerin der evangelischen Kirche und der Stadtdechant der Katholischen Kirche teilnehmen.
Hinter den 46 Namen verbergen sich teils tragische Schicksale. Bei einem Mann ist noch nicht einmal die Identität klar. Er wird in der Liste als „unbekannter Afrikaner“ geführt. Angaben zufolge soll der Mann ohne Papiere in einer Wuppertaler Klinik behandelt worden und gestorben sein. Auch für ihn wird gebetet.
Quelle: Bild, Rheinische Post