Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Dramatische Spätfolgen von Badeunfällen

Sekundäres Ertrinken – Was genau steckt hinter dem Begriff?

Etwa eine Woche nach einem Schwimmbadbesuch stirbt ein vierjähriger Junge - er ist ertrunken. Doch wie kann das sein? Verantwortlich hierfür war offenbar eine Komplikation mit der Lunge, die man sekundäres Ertrinken nennt. Was genau man darunter versteht und welche Symptome sich zeigen, erklären wir dir hier.

Was sekundäres Ertrinken bedeutet

Ein vierjähriger Junge wird beim Baden im Meer von einer Welle erfasst und unter Wasser gezogen. Allerdings kann Frankie gerettet werden. Womit keiner rechnet, ist aber, dass der Junge wenige Tage später stirbt – an den Spätfolgen des Unfalls, die sich sekundäres Ertrinken nennen.

Wenn Wasser in die Lunge gelangt ist oder das Kind versehentlich Wasser eingeatmet hat, können als Folge zeitlich verzögert Komplikationen auftreten. In der Lunge kommt es dabei zu Entzündungsreaktionen oder Ödemen, die den Gasaustausch beeinträchtigen. Sauerstoffmangel tritt auf, der unbehandelt zum Tod führen kann. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Badeunfall in einem tiefen oder flachen Gewässer passiert ist. Kinder sind aufgrund ihrer Körpergröße besonders gefährdet.

Das sind die gefährlichen Symptome

Eltern sollten ihr Kind nach einem Badeunfall längere Zeit aufmerksam beobachten, auch wenn es so scheint, als wäre alles gut.

Man sollten es daher nicht auf die leichte Schulter nehmen, wenn nach dem Schwimmen folgende Symptome auftreten: 

  • Übermüdung
  • Atemnot
  • Reizbarkeit
  • ungewöhnliche Stimmungsschwankungen

Diese Anzeichen sind zwar recht vage, sollten nach einem Schwimmbadbesuch aber trotzdem auf keinen Fall ignoriert werden! 

Falls das Kind hustet, blau gefärbte Lippen hat, verändert oder teilnahmslos wirkt oder sogar ungewöhnlich atmet, sollte man schleunigst eine Notaufnahme aufsuchen. Bereits eine kleine Menge Wasser kann bei kleinen Kindern riskant sein. Angaben des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) zufolge, gelten bereits zwei Milliliter eingeatmetes Wasser pro Kilogramm Körpergewicht als gefährlich.

Bei einem Fünfjährigen mit Normalgewicht wären das in etwa 37 Milliliter Wasser – diese Menge passt in ein großes Schnapsglas. Senken lässt sich das Risiko, indem Eltern ihre Kinder beim Baden nie aus den Augen lassen, sie über die Risiken rund um das Wasser aufklären und ihnen frühzeitig das Schwimmen beibringen.

Quelle: Stern