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"Online-Ratgeber" entpuppen sich als teure Abofallen

Verbraucherzentrale warnt Eltern vor unseriösen Websites

Die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt aktuell vor zwei Ratgeberseiten im Internet, die günstige E-Books für Eltern anpreisen. Wer den Geschäftemachern in die Falle tappt, muss tief in die Tasche greifen.

Geschäft mir Schlafproblemen

Wenn der Nachwuchs nicht einschlafen möchte, treibt das Eltern oftmals an den Rand der Verzweiflung. Sie werden kreativ, gehen abends oder nachts spazieren oder fahren mit dem Auto um den Block, bis endlich die Äuglein zufallen. Doch auch auf Tipps und Tricks aus dem Internet wird gerne zurückgegriffen.

Windige Geschäftemacher machen sich das zunutze und locken Mütter wie Väter unbemerkt in teure Abofallen. Vor dieser Masche warnen nun Verbraucherschützer.

Vorsicht vor: "Endlich Durchschlafen!

Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt aktuell vor zwei Webseiten, über die Eltern oftmals unbemerkt teure Abonnements abschließen.

Zum einen wird auf die Seite „baby-endlich-schlafen.de“ aufmerksam gemacht, die vor allem über die sozialen Netzwerke beworben wird. Unter der Überschrift "Wie ich meinem Baby in nur 7 Tagen das Ein- und Durchschlafen beigebracht habe", erzählt eine Frau namens Susanne, man solle zunächst einmal alles vergessen, was einem über Babyschlaf erzählt wurde. Anschließend weist sie auf ein von ihr entwickeltes Trainingsprogramm hin. Dieses umfasst ein Set aus E-Book, Hörspiel und CD und soll statt 129 Euro für nur einen Euro zu erwerben sein.

Vorsicht vor: „Endlich windelfrei!“

Neben der genannten Domain warnen die Verbraucherschützer auch vor der Webseite „endlich-windelfrei.de“, die von der gleichen Firma, welche ihren Sitz übrigens angeblich in den Vereinigten Arabischen Emiraten hat, betrieben wird.

Das Angebot ist identisch. Auch das Ratgeberbuch "Von der Windel zum Töpfchen in nur 3 Tagen" wird für einen Euro angeboten.

Versteckte Falle!

Zahlreiche Verbraucherbeschwerden haben die Experten dann schnell hellhörig werden lassen. Nach dem Kauf der rabattierten E-Books seien plötzlich monatliche Kreditkartenabbuchungen über 37 Euro verzeichnet worden! Von einem Abo-Modell sei aber vorher nie die Rede gewesen. Auf Anfragen habe der Anbieter entweder gar nicht reagiert, oder direkt mit einem Anwalt gedroht.

„Das Angebot ist bewusst so gestaltet, dass Verbraucher während des Kaufvorgangs nicht ohne weiteres bemerken, dass hier ein Abo mit monatlichen Kosten abgeschlossen werden soll", warnt Manfred Schwarzenberg von der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Nach seiner Auffassung handelt es sich hierbei um reine Abzocke: „Alles deutet darauf hin, dass es sich hier um einen unseriösen Anbieter handelt, der Verbraucher mit günstigen Ratgeber-E-Books in eine Abofalle lockt", so Schwarzenberg.

Wo können sich Betroffene Hilfe holen?

Verbraucher sollten bei vermeintlichen Schnäppchen im Netz ein gesundes Maß an Misstrauen mitbringen und sich nicht blenden lassen. „Oft dienen solche Angebote nur als Lockmittel, um an Kreditkartendaten zu gelangen und weitere Abbuchungen tätigen zu können“, erklärt der Experte.

Wer ungewollt ein Abo abgeschlossen hat, kann sich bei der Verbraucherzentrale des jeweiligen Bundeslandes individuell beraten lassen. Die Beratungsstellen finden sich unter: www.verbraucherzentrale.de/beratung.

Quelle: Stern, Marktwächter