Mann schläft sechs Tage neben toter Ehefrau
Um von seiner verstorbenen Frau Abschied nehmen zu können, nahm sich der Brite Russell Davison ganze sechs Tage lang Zeit – und schlief mit dem Leichnam in einem Zimmer.
Um von seiner verstorbenen Frau Abschied nehmen zu können, nahm sich der Brite Russell Davison ganze sechs Tage lang Zeit – und schlief mit dem Leichnam in einem Zimmer.
Russell und Wendy Davison lernten sich als Kinder kennen, verliebten sich später unsterblich ineinander, heirateten und bekamen zwei Söhne. Ihr Glück hätte perfekter nicht sein können, doch dann wurde bei der Britin 2006 Gebärmutterhalskrebs diagnostiziert.
Wendy kämpfte und zeigte jeden Tags aufs Neue einen unglaublichen Überlebenswillen. Vor drei Jahren mussten die Ärzte ihr dann aber die traurige Nachricht überbringen, dass sie wahrscheinlich nur noch sechs Monate zu leben haben wird.
Nachdem die Davisons ihre letzten, gemeinsamen Wochen ausgiebig auf einer Reise quer durch Europa verbracht hatten, verschlechterte sich Wendys Zustand rapide. Sie fühlte, dass es zu Ende ging, wollte aber auf keinen Fall in einem Krankenhaus sterben. Also holte Russell seine Ehefrau nach Hause und pflegte sie in den eigenen vier Wänden.
Am 21. April verstarb Wendy schließlich im Kreise ihrer Familie.
Statt den Leichnam seiner Frau an den Bestatter zu übergeben, entschied sich Russell jedoch, Wendys Körper noch eine Weile bei sich zu Hause zu behalten. „Ich wollte nicht, dass sie einfach einer Leichenhalle übergeben wird. Ich wollte sie bei unserer Familie haben. Sie sollte noch einmal in unserem Schlafzimmer sein, damit ich noch einmal mit ihr im selben Raum schlafen konnte. Wir haben unseren Hausarzt geholt, der die Todesursache ganz normal festgehalten hat. Im Anschluss habe ich den Körper gereinigt und in den Sarg gelegt, den wir schon im Vorwege gekauft hatten“, so der Witwer gegenüber BBC Radio 4.
Insgesamt sechs Tage lang schlief der Witwer mit der Leiche seiner Frau im gleichen Raum.
„Ich weiß, das kommt komisch rüber: Ein Mann schläft mit seiner toten Frau in einem Zimmer“, so Davison. „Aber ich konnte mich so noch einmal verabschieden. Ihr einen Kuss auf die Stirn geben und ihr danken.“
Mit rechtlichen Konsequenzen muss der Brite übrigens nicht rechnen. Denn Großbritannien ist es nicht verboten, den Leichnam einer geliebten Person zu Hause zu behalten - sofern der Tod gemeldet und registriert ist.
Quelle: Stern