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Offenbar 18 Wochen lang nicht richtig behandelt

Symptome nicht erkannt? Fünfjähriger Junge kämpft ums Leben!

Rund vier Monate lang kämpfte eine Mutter aus Siegen um die Gesundheit ihres Sohnes. Zahlreiche Ärzte wollten den fünfjährigen Sammy offenbar nicht behandeln und nahmen die Befürchtungen der Mutter nicht ernst. Jetzt kämpft der kleine Junge um sein Leben.

Junge sei "unauffällig"

Über Monate hinweg litt der kleine Sammy aus der Nähe von Siegen an extremen Kopfschmerzen. Seine Mutter suchte mit ihm verschiedene Ärzte auf, doch keiner wollte ihre Sorgen und Befürchtungen ernst nehmen. Man verschrieb ihm Ibuprofen gegen die Schmerzen und bewertete den Zustand des kleinen Jungen als „unauffällig“, berichtet der Kölner Express. Dem Fünfjährigen ging es aber nicht besser, im Gegenteil, sein Zustand verschlimmerte sich zusehends.

In einem Facebook-Beitrag machte sich die Mutter jetzt Luft und schilderte aus ihrer Sicht ihren langen Kampf nach der richtigen Behandlung für ihren Sohn. Deutlich wird darin auch, dass ihr Vertrauen in die Ärzte gelitten hat.

18 Wochen lang für richtige Behandlung gekämpft

Die Ängste der Mutter, die Symptome ihres Sohnes könnten etwas mit einem Hirntumor zu tun haben, wurden immer größer. Doch ihre Befürchtungen wurden von den Medizinern laut der Frau nicht ernst genommen. Ihr Sohn sei unauffällig hieß es.

Frustriert und besorgt nach den zahlreichen, ergebnislosen Arztbesuchen, wäre sie einem Arzt gegenüber laut geworden und hätte „Theater gemacht“, wie die Frau in ihrem Facebook-Beitrag schreibt. Sie hatte nur den einen Wunsch, dass jemand ihren Sohn noch einmal genauer untersucht, doch der wurde ihr nicht erfüllt. Stattdessen hätte man ihr das Jugendamt nach Hause geschickt.

"Sie wollten uns nicht weiter behandeln... ließen uns stehen... ich machte so Theater... und brüllte wenn mein Sohn etwas ernstes hat und das bei einem anderen Arzt raus kommt verklage ich das ganze Krankenhaus.", schreibt Mutter Nadja auf Facebook.

Befürchtungen bewahrheiteten sich

Da die Kopfschmerzen ihres Sohnes noch schlimmer wurden, musste die Frau einen weiteren Arzt aufsuchen und endlich wurde ihr geholfen. Eine Ärztin nahm sich Zeit für den fünfjährigen Jungen und ließ ein MRT durchführen. Das Ergebnis schrieb die Mutter in ihrem Beitrag: Der Junge hat einen „ziemlich großen, mittig im Kopf sitzenden Hirntumor an der Hirnanhangsdrüse mit einigen Zysten drum herum, die so auf sein Gehirn drücken, dass er nun halbseitig gelähmt ist, mehr oder weniger regelmäßig brechen muss und sehr dolle Kopfschmerzen hat.”

Es folgten zwei Notoperationen. In der ersten wurden die Zysten entfernt und in der zweiten sollte der große Tumor aus dem Kopf des Jungen geholt werden. Die Operationen waren mit großen Risiken verbunden. Es könnten Teile des Gehirns beschädigt worden sein und er könnte sein restliches Leben behindert sein. Wie die Operationen verliefen, ist bislang nicht bekannt.

Über 50.000 Mal wurde der Beitrag der Mutter bereits geteilt und mehr als 28.000 Menschen kommentierten den Leidensweg der Familie und sprachen ihre Genesungswünsche aus. 

Klinik nimmt Stellung zu Vorwürfen

Das behandelnde Klinikum in Siegen weist derweil die Vorwürfe der Mutter zurück. In einem Posting auf Facebook schreibt die Leitung des Krankenhauses: "Durch die einseitige Darstellung im Post sind wir zu folgender Klarstellung gezwungen:
Frau Föber hat die Empfehlung der Ärzte der DRK-Kinderklinik Siegen zur Diagnostik und weiteren Behandlung anlässlich der Vorstellung ihres Kindes am 04.12.2018 in der DRK-Kinderklinik Siegen abgelehnt und eine weitere Behandlung verweigert." 
Demnach habe sich die Mutter selbst entlassen - entgegen dem ärztlichen Rat. Eine Diagnostik oder Behandlung sei laut Klinikum angeboten worden, und nicht wie die Mutter äußerte, verweigert worden.