Nur wenige Sekunden genügen und schon kann das Baby lebensgefährliche Verletzungen davontragen. Die Rede ist vom sogenannten Schütteln. Nun hat eine Studie besonders alarmierende Ergebnisse zutage gebracht.
Wird ein Baby – auch nur kurz – geschüttelt, können die Folgen lebensbedrohlich sein. Das kleine Gehirn wird durch das Hin- und Herschleudern des Kopfes gestaucht, zudem können Blutgefäße und wichtige Nervenverbindungen reißen und Blutungen im Gehirn verursachen. Das Ergebnis: Die Hirn- und Gesamtentwicklung des Kindes wird massiv geschädigt. Zehn bis 30 Prozent der geschüttelten Säuglinge sterben an den Folgen. Andere leiden ihr Leben lang unter Krampffällen oder körperlichen sowie geistigen Behinderungen.
Umso erschreckender ist das Ergebnis einer repräsentativen Befragung des Nationalen Zentrums Frühe Hilfen: Nur 79 Prozent der Probanden stimmten der Aussage zu, dass man Babys nie schütteln darf. Ganze 42 Prozent kannten das Schütteltrauma und damit seine verbundenen, schwerwiegende Folgen nicht. Unfassbare 24 Prozent gaben sogar an, dass Schütteln einem Baby nicht schade!
Was offenbar vielen Eltern nicht bewusst ist: Ein Kind, das geschüttelt wurde, muss sofort ins Krankenhaus! Wie der Kölner Express schreibt, müssen etwa 100 bis 200 Schüttel-Babys pro Jahr in deutschen Kliniken behandelt werden – die Dunkelziffer dürfte wesentlich höher liegen. Der Grund: Viele Eltern schämen sich, wenn sie ihr Kind geschüttelt haben und für eine Sekunde die Beherrschung verloren haben. Auslöser dafür ist meist das exzessive Schreien des Säuglings. „Wenn Eltern ihr Kind auch nach längerer Zeit nicht beruhigen können, werden sie oft selbst unruhig. Das überträgt sich wieder auf das Kind und so schaukelt sich die Situation hoch“, sagt Renate Geuecke, Fachreferentin beim Nationalen Zentrum Frühe Hilfen. Dennoch: Auch wenn der Sprössling für längere Zeit ohne ersichtlichen Grund schreit und das für die Eltern kaum noch auszuhalten ist:
