Ein Teenager möchte seine 69-jährige Großmutter zum Abschlussball mitnehmen und löst eine Debatte im Netz aus – denn die Begründung des Schulleiters klingt absurd: Sie stelle ein Risiko für die Sicherheit dar.
Jedes Jahr zählt der Abschlussball, kurz „Prom“, zu den beliebtesten und wichtigsten Ereignissen an amerikanischen High Schools. Die Teenager treffen dafür oft monatelang Vorbereitungen, sind auf der Suche nach einem geeigneten Ballkleid, einem schicken Anzug und – nicht zu vergessen – einem Tanzpartner. Entgegen der Tradition beschloss der 18-jährige Bryce Maine aus Eufaula (US-Bundesstaat Alabama) nun aber, keine Freundin zum Ball mitzubringen, sondern seine 69-jährige Großmutter.
Nachdem er erfuhr, dass seine Oma zuvor nie auf einem Abschlussball gewesen war, wollte er ihr den sehnsüchtigen Wunsch erfüllen. „Ich fand, dass jede Frau in ihrem Leben zumindest einmal auf einer Prom gewesen sein musste“, sagte der Teenager.
Die Entscheidung ihres Enkels machte Catherine Maine fassungslos. „Ich war schockiert und habe ihn immer wieder gefragt, ob er das wirklich ernst meinte und nicht lieber jemand anderen mitnehmen würde“, bestätigte sie der Washington Post. Als dieser aber an seiner Entscheidung festhielt, kaufte sie sich ihr allererstes Ballkleid.
Die Schule war allerdings nicht begeistert von der Idee des Schülers und lud die Seniorin kurzerhand aus. Der Grund: Die Sicherheit der Schüler und Mitarbeiter müsse gewährleistet bleiben. „Ich kann das nicht erlauben. Eine Ausnahme führt nur zu weiteren Ausnahmen“, erklärte Direktor Hawkins.
In den USA unterliegt der Ball oftmals strikten Regelungen der Schulleitung. So gebe es in vielen High Schools für die Gäste eine Altersbeschränkung, wodurch verhindert werden soll, dass Erwachsene alkoholische Getränke zum Abschlussball mitnehmen. Schließlich ist der Kauf und Genuss von Alkohol bis zum 21. Lebensjahr verboten.
Bryce ist tief enttäuscht, dass er seine Oma nicht mitnehmen darf. „Als ob meine Oma Alkohol an meine Mitschüler ausschenken würde“, sagt er niedergeschlagen.
Entrüstet schrieb Bryces Cousine auf Facebook über den Vorfall – und erhielt bisher großen Zuspruch, sodass das Thema auch im US-Fernsehen Einzug erhielt und in den Sozialen Medien für einen Sturm der Entrüstung sorgte. All das konnte den Schulleiter Hawkins jedoch nicht umstimmen.
Bryce Maine will sich davon aber nicht unterkriegen lassen. So kündete er im Sender CNN an: „Egal was passiert, Nanny wird am 8. April ihr neues Kleid tragen und ich meinen Smoking!“
Wir sind gespannt, ob er seiner Oma den großen Traum morgen wirklich erfüllen kann…
Quelle: Welt, Washington Post, CNN