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Keine Schmerzmittel, kein Antibiotika, keine Impfungen

Eltern verweigern Medizin für Kinder

Richard und Janette Lanigan aus dem britischen Thames Ditton sind davon überzeugt ihre Kinder weitestgehend ohne jedwede Art von Medizin großzuziehen. Der Nachwuchs soll bestenfalls nie Medikamente erhalten und wurde auch niemals geimpft.

"Nur die Starken überleben"

Keine Schmerzmittel, kein Antibiotika, keine Impfungen: Die Lanigans wollen ihre Kinder am liebsten komplett frei von jeglicher Medizin großziehen.

Der 61 Jahre alte Vater, seines Zeichens Chiropraktiker, kenne sich bestens mit Alternativmedizin aus. Andere Eltern sollten seiner Meinung nach seinem Beispiel folgen. "Es gibt Beweise dafür, dass das Immunsystem von Kindern gestärkt wird, wenn man sie im Dreck spielen lässt und sie Infektionen davontragen. […]Die natürliche Selektion bedeutet, dass nur die Kämpfer durchkommen. Nur die Starken überleben am Ende", so der Vater gegenüber der britischen Zeitung "Mirror".

Keine Behandlung bei Keuchhusten

Dem jüngsten Kind der Lanigan wäre die rigorose Einstellung seiner Eltern bereits beinahe zum Verhängnis geworden. Der Kleine war an Keuchhusten erkrankt und sollte im Krankenhaus behandelt werden.

Die Eltern weigerten sich jedoch und wehrten sich dagegen, dass ihr Kind ärztlich versorgt wird. Sie waren der Meinung, dass "die natürlichen Kräfte der Muttermilch" dem Baby helfen würden, wie Huffington Post schreibt.  Wie es dem Kind heute geht, ist nicht bekannt.

"Durch Impfungen und Medizin machen wir uns zu einer schwachen Spezies. Irgendwann wird so etwas wie die Spanische Grippe kommen und Millionen auslöschen", glaubt der Vater.

Medizinische Hilfe nur im absoluten Notfall

Wenn die Kinder der Lanigans einmal über Schmerzen klagen, oder gesundheitliche Beschwerden haben, versorgt ihr Vater sie mit Eis oder Cola ohne Kohlensäure. Nur in Ausnahmefällen seien Medikamente ok. Nehme man sie aber öfter ein, würde das der Gesundheit nur schaden, erklärt der 61-Jährige.

Bei akuten Notfällen würden Mediziner einen guten Job machen, im Gesundheitswesen aber versagen - sonst gäbe es keine chronischen Krankheiten.  Ärztlich versorgen lassen würde er seine Kinder daher nur im allerschlimmsten Fall.

Der Vater ist außerdem fest davon überzeugt, sich selbst von einer Krebserkrankung geheilt zu haben. Durch die regelmäßige Einnahme von Cannabis-Öl, glaubt der Brite, habe er den Darmkrebs besiegen können.