Restaurant auf Rügen untersagt Kindern Zutritt
Ein Restaurantbetreiber auf Rügen hat keine Lust mehr auf Kinder in seinem Lokal und untersagt ihnen ab 17 Uhr den Zutritt. Und das löst hitzige Diskussionen im Netz aus…
Ein Restaurantbetreiber auf Rügen hat keine Lust mehr auf Kinder in seinem Lokal und untersagt ihnen ab 17 Uhr den Zutritt. Und das löst hitzige Diskussionen im Netz aus…
Auf seiner Webseite macht das Lokal „Omas Küche und Quartier“ in Binz klar, worum es bei ihnen geht: „Erholung und entspanntes Genießen“. Und das habe einen ganz bestimmten Grund: „Das erste kinderfreie Restaurant in Binz und auf ganz Rügen, zumindest ab 17 Uhr – Gäste ab 14 Jahren herzlich willkommen!“
In einem Restaurant auf der größten deutschen Ferieninsel sind Kinder also nicht willkommen. Doch darf man das überhaupt? „Ja, absolut“, erklärt Inhaber Rudolf Markl gegenüber der Welt. „Kinder sind willkommen, aber eben nur bis 17 Uhr. Danach ist erwachsenenfreundliche Zone.“ Die Regelung gelte seit Montag und die meisten Besucher hätten Verständnis – nur ein paar wenige hätten sich beschwert. „Aber damit müssen wir leben. Lieber so als die verärgerten Gäste am Abend.“
Für den Restaurantbetreiber und seine Angestellten sei ein Arbeiten mit tobenden Kindern nur noch unter erschwerten Bedingungen möglich gewesen. Die Sprösslinge hätten in dem Landhausstil-Restaurant Fangen gespielt, Schränke geöffnet und Inventar zerstört. Die Eltern habe das laut Aussage von Markl nicht gestört. „Es wurde immer schlimmer. Es gab sogar Überlegungen, das Restaurant komplett kinderfrei zu machen.“ Doch schließlich einigte er sich mit den Mitarbeitern auf den Kompromiss, dass zumindest tagsüber auch Kinder bedient werden.
„Das Problem sind nicht die Kinder, sondern die Eltern“, sagt Markl. Er kritisiert die mangelnde Erziehung und fügt hinzu: „Die Freiheit der Kinder hört da auf, wo die Freiheit der anderen Gäste beschnitten wird.“ Er selbst habe schon Ausmalbilder, Rätsel und Spiele bereitliegen. „Doch die Kinder wissen sich einfach nicht zu benehmen“, erklärt er im Interview mit der Welt.
Die Meinungen über die drastische Aktion gehen derweil weit auseinander. In den sozialen Netzwerken liefern sich User hitzige Diskussionen. „Sowas ist das Allerletzte! In was für einer Gesellschaft leben wir denn?! Deshalb wird die Küche auch nicht besser! Schlimm!!!! Schämen sollten die sich“, schreibt Erdbeer Sunny auf Twitter. Ein anderer schreibt: „Keine Kinder? Ich hoffe, dass Rügen das auf Dauer verkraftet. Armes Land. Echt krank.“
Doch die Entscheidung für ein kinderfreies Restaurant stößt auch auf viel Verständnis. „Als Vater kann ich die Entscheidung voll nachvollziehen wenn ich mir die tägliche „Erziehungskunst“ manch anderer Eltern vor Augen halte. Werte, Charakter und Benehmen scheinen für viele anscheinend eher Unwörter zu sein.“ Ein anderer User spricht sogar von „Kinderterror“. „Sehr richtige und gute Entscheidung. Dieser Kinderterror stört mich mehr als irgendein Zigarettenrauch im Restaurant.“