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"Spielt mit mir! Nicht mit euren Handys!"

Kind organisiert Demo gegen Eltern am Smartphone

Der sieben Jahre alte Emil aus Hamburg war so genervt von der Tatsache, dass seine Eltern immer am Handy hängen und ihm zu wenig Beachtung schenken, dass er kurzerhand eine Demo zu dem Thema organisierte!

"Ich habe ihn etwas gefragt, aber er hat gar nicht reagiert"

Egal ob am Bahnsteig, an der Supermarktkasse oder im Straßencafé - überall zeigt sich meist das gleiche Bild: Menschen und ihr geliebtes Smartphone in trautem Einklang. Auch dem siebenjährigen Emil ist das schon aufgefallen - und sauer aufgestoßen.

Wie die Bunte unter Berufung auf den Berliner Kurier berichtet, war der Kleine unlängst zusammen mit seinem Vater unterwegs. In der U-Bahn war dieser offenbar mehr mit seinem Handy beschäftigt als mit seinem Sohn. "Ich habe ihn etwas gefragt, aber er hat gar nicht reagiert", berichtet der Grundschüler.

"Handys stören mein Leben"

Zuhause wandte sich Emil dann direkt an seine Mutter und fragte, ob er nicht selbst eine Demo organisieren könnte - gegen übermäßigen Smartphone-Konsum. Dazu setzte der Siebenjährige ein klares Statement: "Handys stören mein Leben. Dauernd ruft jemand an, egal ob wir gerade essen oder spielen. Ich finde, die Erwachsenen könnten auch auflegen und später zurückrufen. Oder abends Nachrichten verschicken, wenn wir schlafen."

Die Eltern des jungen Hamburgers nahmen die Beschwerden ihres Sohnes durchaus ernst und riefen auf Facebook eine Veranstaltung ins Leben, auf der zur Demonstration "gegen Handy-Eltern" aufgerufen wird.

"Spielt mit mir! Nicht mit euren Handys", lautet die  deutliche Forderung, die dort zu lesen ist.

Demo am 08. September

Am 08. September wird der Siebenjährige dann mit Gleichgesinnten tatsächlich eine Demo durchführen, und zwar im Hamburger Stadtteil St. Pauli. "Ich fänd’s schön, wenn 200 kämen. Oder mehr", so der Junge.

Emils Eltern unterstützen ihr Kind zwar, sehen das Problem aber nicht bei ihrem eigenen Handy-Konsum: "Wir checken mehrmals täglich beruflich E-Mails, WhatsApp, Facebook. Für Emil ist das zu viel. Das ist nun mal seine Wahrnehmung", erklärt die Mutter.