Teekanne platzt und verletzt kleinen Jungen schwer
Vor einem Jahr lag die Welt von Familie Guggenberger aus Berlin in Trümmern. Eine Teekanne war zersprungen und hatte sich über den einjährigen Nelson ergossen. Ein Albtraum begann…
Vor einem Jahr lag die Welt von Familie Guggenberger aus Berlin in Trümmern. Eine Teekanne war zersprungen und hatte sich über den einjährigen Nelson ergossen. Ein Albtraum begann…
Im „Tagesspiegel“ erzählt Sophie-Theres Guggenberger vom wohl schlimmsten Jahr ihres Lebens.
Am 17. Dezember 2016 begann der Albtraum. Die Familie hatte sich zu einem entspannten Nachmittag in Berlin zusammengefunden. Doch plötzlich platzte die Teekanne und zersprang in zwei Teile. Das kochend heiße Wasser sprudelte wie ein Wasserfall aus dem Gefäß – direkt auf den kleinen Nelson, der gerade neben seiner Mutter stand und gar nicht realisierte, was da gerade passiert war.
Sofort klingelten bei Mutter Sophie-Theres die Alarmglocken. Die Haut des einjährigen rieb sich ab „wie weiche Butter“, das rohe, helle Fleisch darunter wurde direkt sichtbar. Unmittelbar brachten die Rettungskräfte den kleinen Nelson in eine Berliner Klinik, wo er unter starken Schmerzmitteln wie eine Mumie verbunden wurde. Bei dem Einjährigen waren die Verbrennungen an Hals, Schulter, Brust, Bauch und an den Armen besonders schlimm: Der Schweregrad lag bei 2b bis 3 – das ist die höchste Verbrennungsstufe, die ein Mensch erleiden kann.
Erst nach Wochen und zahlreichen Hauttransplantationen konnte der kleine Bub das Krankenhaus wieder verlassen. Die Narben zeichnen seinen kleinen Körper bis heute.
Dennoch: Seine Mutter könnte heute nicht stolzer sein. Nelson gehe es prächtig. Auch die nachfolgenden Therapien mit Kompressionskleidung habe er ganz entspannt über sich ergehen lassen.
Den Eltern ist wichtig, andere Mütter und Väter für dieses Thema zu sensibilisieren. In Deutschland werden jährlich rund 30 000 Kinder wegen Verbrennungen und Verbrühungen ärztlich behandelt. Zahlreiche Alltags-Unfälle könnten durch bessere Aufklärung vermieden werden. „Nur wer die Gefahren kennt, kann sein Kind davor schützen“, sagt Adelheid Gottwald, Gründerin und Vorstandsvorsitzende von Paulinchen e.V., einem Verein, der seit 25 Jahren auf Unfallgefahren aufmerksam macht. Grundsätzlich sei ein Erste-Hilfe-Kurs für werdende Eltern empfehlenswert, wo der richtige Umgang mit Alltags-Gefahren erlernt werden kann.
Quelle: Focus