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Krankenhaus schickt werdende Mutter weg

Frau bekommt Baby auf der Straße – jetzt sucht sie ihren Helfer

Lizzie Hines stand kurz vor der Niederkunft ihres Sohnes Louis, als sie im Krankenhaus ankam. Dort schickte man die hochschwangere Frau jedoch wieder weg! Wenig später machte sich das Baby dann allerdings mitten auf der belebten Tottenham Court Road in London auf den Weg.

Louis hatte es extrem eilig

Früh am Morgen des 22. Dezember 2016 spürte die schwangere Lizzie Hines, dass die Wehen bei ihren einsetzen. Sofort machte sie sich zusammen mit ihrem Ehemann auf den Weg in ein Londoner Krankenhaus. Dort sagte man ihr jedoch, dass sie erst in sechs Stunden wiederkommen bräuchte. Es würde noch eine Weile dauern, bis es richtig losginge.

Lizzie und ihr Mann ahnten allerdings bereits, dass es so lange definitiv nicht mehr dauern würde und so mieteten sie kurzerhand ein Hotelzimmer in der Nähe, um so schnell wie möglich zurück in die Klinik fahren zu können. Doch der kleine Louis hatte es zu diesem Zeitpunkt schon extrem eilig. „Wir waren nur eine halbe Stunde im Hotel, als wir uns schon wieder auf den Weg ins Krankenhaus machten. Aber wir haben es nicht mehr rechtzeitig geschafft“, erinnert sich die Britin.

"'Er ist da!' habe ich gerufen."

Mitten im Berufsverkehr auf der belebten Tottenham Court Road in London brachte Lizzie ihren Sohn zur Welt: „Ich weiß noch, wie ich allen versucht habe zu erklären, dass er gerade in meine Schlafanzughose geboren worden war. ‚Er ist da‘, habe ich gerufen.“

Um die frischgebackenen Eltern und den kleinen Louis versammelte sich blitzschnell eine Menschentraube. Ein Fremder organisierte irgendwoher einen Rollstuhl für die Frau, andere Passanten sprachen von einem „Weihnachtswunder. Ein Mann unter all den unbekannten Gesichtern entpuppte sich als Arzt, der gerade keinen Dienst hatte. Er untersuchte Louis und wickelte ihn in seinen Schal ein, damit der Säugling nicht auskühlte.

Helfer via Facebook gesucht

Genau diesen Mann versucht Lizzie nun ein Jahr später über das Internet ausfindig zu machen. Sie veröffentlichte ihren unglaublichen Geburtsbericht auf Facebook, wo er schon rund 2700 Mal geteilt wurde. „An den Menschen, der seinen Schal an einem kalten Tag einer Fremde gab und ihn um mein süßes Baby Louis wickelte – ich frage mich, ob ich dich finden kann?“, schrieb sie dazu.

Sie wolle sich für die Hilfe bedanken. Noch heute kuschle der nun einjährige Louis gerne mit dem Schal des Fremden.

Krankenhaus entschuldigte sich

Bleibt zu hoffen, dass der Unbekannte durch die virale Verbreitung des Facebook-Postings gefunden werden kann. Zwei Frauen, die bei der Geburt vor einem Jahr dabei waren und sich um Mutter und Kind gekümmert hatten, haben sich bereits bei Lizzie gemeldet.

Das Krankenhaus, dass die werdenden Eltern damals weggeschickt hatte, hat sich inzwischen übrigens bei der Familie entschuldigt.

Quelle: Stern