Schacht setzte sich sofort in das Einsatzfahrzeug und fuhr zur Unfallstelle. „Seit Jahrzehnten habe ich vor nichts so viel Angst: Gott, lass mich niemals meine eigene Familie retten müssen.“ In dieser Nacht wurde genau dieses Horror-Szenario zur Wirklichkeit.
Als der Feuerwehrmann den Unfallort erreichte, sah er, wie einer seiner Söhne verletzt auf dem Boden lag. „Ich bin hingegangen und habe ihm gesagt: ‚Ich bin da’.“
Kurze Zeit später kam die Einsatzleitung und schickte ihn aber sofort weg. „Das ist in einer solchen Situation absolut notwendig“, erklärt Christoph Schöneborn, Landesgeschäftsführer des NRW-Feuerwehrverbandes, gegenüber der Rheinischen Post. Wenn Einsatzkräfte von persönlich betroffen seien, würden sie direkt abgezogen. „Sie können sich nicht mehr auf den Einsatz konzentrieren, wenn zum Beispiel ein Angehöriger bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde. Wir sind schließlich keine Maschinen, sondern auch nur Menschen.“