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Berührender Facebook-Post

Feuerwehrmann rückt aus und entdeckt schwer verletzten Sohn

Am Wochenende hatte Feuerwehrmann Frank Schacht aus dem nordrhein-westfälischen Hattingen den wohl schwierigsten Einsatz seines Lebens: Er musste zum Unfall des eigenen Sohnes ausrücken. In einem emotionalen Facebook-Eintrag berichtet der 51-Jährige von den schlimmen Stunden.

Nichts war mehr wie sonst

Die Nachricht erreichte Frank Schacht in der Nacht von Samstag auf Sonntag: Verkehrsunfall, mehrere Verletzte, Personen noch im Fahrzeug. Zunächst nichts Ungewöhnliches für der Feuerwehrmann aus Hattingen – er zog sich sofort an, um zum Einsatzort zu fahren. Doch dann klingelte das Handy seiner Frau und ein Freund ihrer Söhne stammelt etwas von einem Unfall ins Telefon. „Von einer Sekunde auf die nächste ist nichts mehr wie sonst“, berichtet Schacht in einem Facebook-Post, in dem er von der schicksalhaften Nacht erzählt. Er wusste, dass seine Söhne zu einer Geburtstagsparty eingeladen gefahren und wohl auch auf der Strecke unterwegs waren.

Sohn lag verletzt auf Boden

Schacht setzte sich sofort in das Einsatzfahrzeug und fuhr zur Unfallstelle. „Seit Jahrzehnten habe ich vor nichts so viel Angst: Gott, lass mich niemals meine eigene Familie retten müssen.“ In dieser Nacht wurde genau dieses Horror-Szenario zur Wirklichkeit.

Als der Feuerwehrmann den Unfallort erreichte, sah er, wie einer seiner Söhne verletzt auf dem Boden lag. „Ich bin hingegangen und habe ihm gesagt: ‚Ich bin da’.“

Kurze Zeit später kam die Einsatzleitung und schickte ihn aber sofort weg. „Das ist in einer solchen Situation absolut notwendig“, erklärt Christoph Schöneborn, Landesgeschäftsführer des NRW-Feuerwehrverbandes, gegenüber der Rheinischen Post. Wenn Einsatzkräfte von persönlich betroffen seien, würden sie direkt abgezogen. „Sie können sich nicht mehr auf den Einsatz konzentrieren, wenn zum Beispiel ein Angehöriger bei einem Verkehrsunfall verletzt wurde. Wir sind schließlich keine Maschinen, sondern auch nur Menschen.“

Netzgemeinde zollt Respekt

Die Unfallopfer wurden in die umliegenden Krankenhäuser gebracht. Zum Glück schwebte niemand in Lebensgefahr, dennoch war der 18-jährige Sohn des Feuerwehrmanns schwer verletzt. „Den Rest der Nacht verbringen wir in der Notaufnahme und auf der Intensivstation“, berichtet Schacht. Doch zum Glück es scheint es glimpflich ausgegangen zu sein. „Da waren eine Menge Schutzengel im Spiel.“ Auf seiner Facebook-Seite bedankt sich Frank Schacht bei seinen Kollegen. „Es sind großartige Menschen, die Dienst am Nächsten leisten.“

Sein Posting schlug indes hohe Wellen im Netz. Über 6.000 User reagierten auf den emotionalen Beitrag und schickten dem Vater Nachrichten aus ganz Deutschland. „Ich bin die Frau eines Feuerwehrmannes, ich kenne das Gefühl, wenn nachts der Pieper geht“, schreibt eine Nutzerin.

Quelle: RP Online