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An Bushaltestelle „ausgesetzt“

Familie lässt dementen Mann alleine in fremdem Land zurück

Die Ehefrau und der Sohn des Demenzkranken werden beschuldigt, den Mann während einer Großbritannien-Reise alleine in dem Land zurückgelassen zu haben. Mutter und Sohn sollen gemeinsam wieder in ihre amerikanische Heimat geflogen sein.

Ohne Papiere aufgefunden

Der 76-jährige Roger Curry wurde an einer Bushaltestelle wortwörtlich ausgesetzt – ohne Ausweis, ohne Koffer, ohne Orientierungssinn, schwer demenzkrank.  Curry konnte sich weder an seinen Namen erinnern, noch konnte er sagen, in welchem Land er sich befindet, als er gefunden wurde.

Der Rentner wurde in einem Altersheim aufgenommen, während die britische Polizei verzweifelt versuchte herauszufinden, wer der Mann überhaupt ist.

Dank TV-Sendung erkannt

Nachdem sogar die Öffentlichkeit in die Ermittlungen involviert wurde, zeigte sich tatsächlich ein erster Erfolg. Nach der Ausstrahlung einer TV-Sendung meldete sich eine Person, die Curry auf einem alten Foto, das im Fernsehen gezeigt wurde, wiederkannte hatte.

Es stellte sich schließlich heraus, dass Kevin Curry, der Sohn des 76-Jährigen, mit seiner Mutter und seinem Vater Großbritannien besucht hatte.  Dort sei er jedoch krank geworden und hätte einen Freund gebeten, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Warum sich dann aber niemand mehr um den demenzkranken Mann gekümmerte hatte, konnte oder wollte der Sohn nicht erklären.

Bekanntes Phänomen

Das Phänomen, pflegebedürftige  oder kranke Menschen in Krankenhäusern oder Heimen zurückzulassen, ist tatsächlich kein Einzefall. Unter dem englischen Begriff „Granny-Dumping“ (deutsch: Oma-Loswerden) werden immer wieder ähnliche Fälle publik.

Oftmals kommen die Personen aus den Vereinigten Staaten, wo sich die Familien eine Therapie oder Behandlung nicht leisten können.

Quelle: Metro UK