Teufelskreis Kinderarmut: Alleinerziehende Mutter spricht Klartext
Gerade einmal drei Tweets einer alleinerziehenden Mutter aus Köln haben genügt, um die Netzgemeinde zutiefst zu berühren und eine Welle der Hilfsbereitschaft auszulösen.
Gerade einmal drei Tweets einer alleinerziehenden Mutter aus Köln haben genügt, um die Netzgemeinde zutiefst zu berühren und eine Welle der Hilfsbereitschaft auszulösen.
Wie das Magazin Brigitte unter Berufung auf ein Interview mit dem Stern und den gesagten Postings der Userin @MaulendeMirthe berichtet, haben die wenigen aber mehr als aussagekräftigen Worte der alleinerziehenden Mutter dafür gesorgt, dass tausende Leser sich in die Debatte zum Thema Kinderarmut eingeschaltet haben.
Dabei ging es um eine alltägliche Situation, mit der die Mutter wohl des Öfteren konfrontiert ist und die sie nachhaltig prägt. So sollen die Alleinerziehende und ihr
13- jähriger Sohn derzeit von Arbeitslosengeld II leben und wenn man den Worten Glauben schenkt, jeden Cent herumdrehen, um irgendwie über die Runden zu kommen.
So beschreibt die junge Frau, wie ihr Sohn gerne mit seinen Klassenkameraden in die Mensa gehen würde, sich aber schämt, sie nach etwas Geld zu fragen, um sie nicht unnötig zu belasten. Stattdessen leiht er sich das Geld bei seinen Freunden.
Nachdem die Mutter ihre Gedanken auf Twitter der Netzgemeinde offenbart hatte, boten viele Leser ihre Hilfe an. Neben Einladungen zum Essen gingen einige sogar soweit, Geldspenden für die zwei zur Verfügung zu stellen, um ihre derzeitige Lebenssituation etwas zu verbessern.
Die Kölnerin war von der enormen Unterstützung überwältigt und betont, dass das Problem nicht zwei Euro in der Woche seien, sondern das Gefühl, dass ihre Lebenssituation offenbar in ihrem Sohn auslöst.
Doch die Reaktionen aus dem Netz sollten nicht die einzigen bleiben. Schnell wurden die Medien auf das Mutter-Sohn-Gespann aufmerksam. Im Interview mit dem Stern führt sie aus:
„Ich habe mich hilflos gefühlt, weil mir erneut bewusst wurde, was Armut mit meinem Kind anstellt: Er hat ständig das Gefühl, eine Belastung zu sein, berechnen zu müssen, was finanziell möglich ist und was eben nicht
Gleichzeitig habe ich mich ein wenig über den Gruppendruck geärgert, da er sich ja von Zuhause Essen mitnimmt. Mitgebrachte Brote machen zwar satt, sind aber uncool.“
Abschließend stellt sie klar, dass vor allem die Politik in der Pflicht sei, Familien und Alleinerziehenden mehr Unterstützung zukommen zu lassen.
Neben Ganztagsbetreuungsangeboten, die ein Arbeiten möglichen machen würden, sollte sich die finanzielle Situation für Familien, die staatliche Hilfe beziehen, deutlich verbessern, hinsichtlich der Zu Verdienstmöglichkeiten.
Quelle: Brigitte und Stern