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Wegen ihrer Eltern

Hunderttausende Minderjährige haben Schulden beim Staat

Erschreckende Zahlen, die das Bundesarbeitsministerium aktuell veröffentlicht: Über eine halbe Million minderjährige Bürger*innen haben schon Schulden beim Staat.

Heranwachsende in Deutschland in Schuldenfalle

Über 570.000 Minderjährige schulden dem deutschen Staat derzeit Geld. Doch etwas dafür können sie meist nichts. Das hat das Bundesarbeitsministerium in einer Antwort auf eine FDP-Anfrage mitgeteilt. Demnach belaufen sich die Forderungen mit Stand Anfang April auf 192,1 Millionen Euro. Sie entstünden meist dann, wenn Eltern "mehr Sozialleistungen beziehen als gesetzlich vorgesehen", sagte die FDP-Politikerin Judith Skudelny laut einem Zeit Online-Bericht.

Bei Volljährigkeit werden Schulden geltend gemacht

Doch wie kann es sein, dass die Schulden auf die Kinder übergehen? Derartige Schulden beim Staat entstehen etwa zum Beispiel dann, wenn Eltern eine neue Arbeitsstelle zu spät angeben und dann zu hohe Sozialleitungen beziehen – etwa Kindergeld. Schuldenträger sind dann bei kinderbezogenen Leistungen nicht die Eltern – sondern die Kinder. Bei Volljährigkeit werden die Forderungen des Staates dann geltend gemacht.

Zwar ist die Zahl der betroffenen Minderjährigen zwar zurückgegangen - von 743.000 (2020) auf 570.000 (2021) – dennoch kritisiert FDP-Politikerin Skudelny die "immer noch erschreckend hohe Zahlen“. Kinder sollten grundsätzlich "nicht für das pflichtwidrige Verhalten ihrer Eltern haften".

Quelle: Zeit Online