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Zigaretten als Luxusgut?

Rauchen könnte 2019 deutlich teurer werden

Das Entsorgen des Mülls, der durch Zigaretten entsteht, soll zukünftig von der Tabakindustrie mitfinanziert werden. Das zumindest fordert die SPD-Bundesumweltministerin Svenja Schulze. Doch was bedeutet das für den Verbraucher?

Tabakindustrie soll für weniger Zigaretten-Müll sorgen

Auf der Welt rauchen rund eine Milliarde Menschen durchschnittliche 15 Zigaretten pro Tag. Dadurch entsteht eine Menge Müll in Form von Stummeln, genau genommen 15 Milliarden täglich. Doch diese werden leider nicht nur in Mülleimern, sondern auch auf Gehwegen, Wiesen und in Gewässern entsorgt.

Doch an den Beseitigungskosten soll sich zukünftig die Tabakindustrie mitbeteiligen. Zumindest fordert das Svenja Schulze, Bundesumweltministerin der SPD, wie aktuell auf dem Onlineportal Wunderweib berichtet wird: „Wer Wegwerfartikel wie Zigaretten herstellt, wird künftig mehr Verantwortung für den Müll übernehmen müssen", sagt sie.

So schlägt die SPD-Politikerin vor, dass die Tabakindustrie zum Beispiel an den Kosten für die Reinigung von Stränden oder Parks beteiligt werden könne. Sie will sich innerhalb der EU dafür einsetzten. Doch diese Entscheidung hätte Folgen für den Endverbraucher.

Es gäbe eine allgemeine Preiserhöhung

Käme es tatsächlich zu einer Kostenbeteiligung der Tabakindustrie am Entfernen des entstehenden Mülls, würden sich die Preise für eine Schachtel Zigaretten erhöhen. Dies würde den Endverbrauchern wohl eher weniger gefallen.

Tatsächlich ist die richtige Entsorgung der Stummel aber sehr wichtig, da diese ansonsten sehr schädlich für unsere Umwelt sein können. So wurden 2017 weltweit rund 2,6 Millionen Zigarettenfilter an Stränden von Freiwilligen eingesammelt. Besonders problematisch daran: Diese Filter können Plastik enthalten und von Tieren verschluckt werden.

Daher hofft Schulze, dass „noch in diesem Jahr ein europaweites Verbot von überflüssigem Einwegplastik auf den Weg" gebracht werde.“

Eine Organisation, die sich mit den Daten von Müllsammlern befasst, verkündete außerdem, dass seit Beginn der Aufzeichnungen über 60 Millionen Stummel gefunden wurden. Das sei deutlich mehr als die Zahl an gefundenen Strohhalmen, Plastiktüten und Flaschen.