Auch im Herbst: Gefahr durch Zeckenstiche nach wie vor präsent
Auch im Herbst können Zecken Naturliebhabern noch gefährlich werden. Denn die Spinnentiere sind auf Nahrungssuche, solange das Thermometer noch mindestens sieben Grad Celsius anzeigt.
Auch im Herbst können Zecken Naturliebhabern noch gefährlich werden. Denn die Spinnentiere sind auf Nahrungssuche, solange das Thermometer noch mindestens sieben Grad Celsius anzeigt.
Auch im Oktober können wir uns vor Zecken noch nicht in Sicherheit wähnen - besonders jetzt wo die Temperaturen wieder nach oben klettern und uns herrliche Herbsttage bescheren.
Bereits Ende Juli war die Anzahl der FSME-Fälle mit 249 Betroffenen bundesweit die dritthöchste zu diesem Zeitpunkt im Jahr seit der Einführung der Meldepflicht. Zudem hat sich gezeigt, dass nicht nur der Gemeine Holzbock FSME-Viren übertragen kann, sondern auch die Auwaldzecke. Niedersachsen beispielsweise warnte deshalb schon im Mai vor stechlustigen Zecken, obwohl das Bundesland nicht als Risikogebiet zählt. Gründe genug, Vorsorgemaßnahmen zu ergreifen.
Der regenreiche Sommer hat zwar nur die wenigsten Naturfreunde so richtig zufriedengestellt, richtig wohl gefühlt haben sollten sich aber die Zecken. Die kleinen Blutsauger mögen hohe Luftfeuchtigkeit und sind aktiv, sobald an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen sieben Grad Celsius oder mehr herrschen. Beim Stechen können Krankheitserreger von der Zecke auf den menschlichen Organismus übergehen, die bekanntesten sind Borreliose-Bakterien und FSME-Viren. Letztere können eine Entzündung der Hirnhaut und des zentralen Nervensystems auslösen und mitunter schwere Langzeitfolgen nach sich ziehen.
"Bei FSME gibt es drei Schwierigkeiten. Zum Ersten ist das Virus nicht ursächlich behandelbar, wir Ärzte können nur Beschwerden wie hohes Fieber und Schmerzen lindern. Gegen das Virus selbst sind wir machtlos. Zum Zweiten wissen viele Menschen um die Gefährlichkeit dieses Virus, nehmen aber die Möglichkeit einer Impfung nicht wahr, weil sie nicht in einem Risikogebiet leben. Zum Dritten gibt es bei FSME keinen Herdenschutz, das bedeutet, jeder muss individuell Vorsorge treffen", erklärt Tomas Jelinek vom Berliner Centrum für Reise- und Tropenmedizin (BCRT).
Ende Juli vermeldete das Robert Koch-Institut die dritthöchste Zahl von FSME-Infektionen zu diesem Zeitpunkt im Jahr seit 2001. 249 Menschen waren bis dahin an FSME erkrankt. Die überwiegende Mehrheit von ihnen verteilt sich auf die bekannten FSME-Risikogebiete, dazu zählen große Teile Bayerns und Baden-Württembergs sowie Regionen im Süden Hessens und Thüringens.
In Niedersachsen wurden nach 2016 auch in diesem Jahr wieder FSME-Fälle verzeichnet, obwohl dieses Bundesland bisher nicht zu den FSME-Risikogebieten zählt. So warnte das niedersächsische Landesgesundheitsamt bereits im Mai vor stechlustigen Zecken und empfahl bei Reisen in FSME-Risikogebiete eine FSME-Impfung.
Mit der Auwaldzecke wurde im Frühjahr 2017 zudem ein neuer Überträger von FSME-Viren entdeckt. Bis dahin waren die Übertragungswege über den Gemeinen Holzbock und - in seltenen Fällen - den Verzehr von roher Ziegenmilch oder daraus gewonnenem Käse bekannt. Experten erwarten für 2017 ein Rekordjahr in Bezug auf die gemeldeten FSME-Fälle und mahnen zur Vorsorge: Hosensaum in die Socken stecken und auf festes Schuhwerk setzen, wenn es in die Natur geht. Dabei meint Natur nicht nur Wald, sondern auch Gärten und Parks.
Mithilfe von Repellents, die auf die Haut oder die Kleidung aufgesprüht werden, können Zecken auf Abstand gehalten werden und das Absuchen nach jedem Aufenthalt im Freien sollte zur Selbstverständlichkeit werden. Zudem kann eine Impfung dazu beitragen, das Risiko einer Infektion mit FSME-Viren nach einem Zeckenstich zu reduzieren. Wer sich neben der allgemeinen Zeckenvorsorge jetzt über die Impfung informiert und über den Winter mit der Grundimmunisierung startet, sorgt optimal für die nächste Outdoorsaison vor.
Quelle: Presseportal / Pfizer Deutschland GmbH