Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Schleswig-Holstein: Kronshagen

"Verlierer des Jahres": Freiwillige Feuerwehr reagiert wütend auf Facebook

Weil das Heim der Freiwilligen Feuerwehr Kronshagen (Schleswig-Holstein) bei einem Brand zerstört wurde, kürte sie das Magazin „Stern“ zu den Verlierern des Jahres – und löste damit eine Welle der Empörung aus.

Fahrzeughalle der Feuerwehr abgebrannt

Das Nachrichtenmagazin „Stern“ hat die Feuerwehr Kronshagen zu den “Verlierern des Jahres 2017″ gekürt. Der Grund: Im Februar dieses Jahres war die Fahrzeughalle der Feuerwehr vollständig abgebrannt. Die Einheit war daraufhin monatelang nicht einsatzfähig, der Großbrand zerstörte den Fuhrpark fast vollständig.

“Das kommt davon, wenn zehn Männer mit glimmernder Zigarette im Bett einschlafen”, kommentiert der “Stern” den Vorfall.

Feuerwehr werde „in den Dreck gezogen“

Doch die Freiwillige Feuerwehr konnte und wollte die Provokation nicht auf sich sitzen lassen. Auf ihrer Facebook-Seite brachten die Kameraden nun ihre Wut und Enttäuschung zum Ausdruck. Mit der frechen Bemerkung des Nachrichtenmagazins  werde die Arbeit aller ehrenamtlich Engagierten „in den Dreck gezogen“.

Wut-Posting geht viral

Laut den “Kieler Nachrichten” war vermutlich ein technischer Defekt Auslöser des Brandes – die Feuerwehr treffe dabei keinerlei Schuld.

“Wir finden, dieser Beitrag ist nicht nur ein Tritt zwischen unsere Beine, sondern ein Tritt zwischen die Beine aller Kameradinnen und Kameraden, die sich bei Wind und Wetter für ihre Nachbarn engagieren”, schreiben sie.

Natürlich sei der Großbrand ein “herber Schicksalsschlag” gewesen. In den ersten Tagen nach der Zerstörung hätten jedoch alle zusammen angepackt und in kürzester Zeit die Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft aus einem Trümmerfeld organisiert. An den „Stern“ richtet das Team eindrucksvolle Worte:
 

„Ist das der Dank dafür, dass wir, die Freiwilligen Feuerwehren in Deutschland unsere Angehörigen zu jeder Tages- und Nachtzeit allein lassen, um anderen Menschen zu helfen?

Ist das der Dank dafür, dass wir nach einer Nacht im Einsatz morgen früh trotzdem noch zur Arbeit gehen?

Ist das der Dank dafür, dass einige Kameraden den ehrenamtlichen Einsatz mit ihrem Leben bezahlen?“

Der Post verbreitete sich wie ein Lauffeuer im Netz. Er wurde inzwischen über 3.600 Mal geteilt und hundertfach kommentiert.

Quelle: Huffington Post