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Wertvolle Tipps von Experten

Was tun nach einem Wildunfall?

Es ist der Horror eines jeden Autofahrers: Auf dem abendlichen Heimweg springt plötzlich ein Wild auf die Fahrbahn - eine Kollision ist unausweichlich. Doch was tun, wenn es geknallt hat?

Nicht einfach weiterfahren!

Auch wenn der Schreck tief sitzt: "Auf keinen Fall die Nerven verlieren", rät Wildtierexperte Dr. Andreas Kinser von der Deutschen Wildtier Stiftung. Und den Unfallort nicht verlassen! Wer nach einem Zusammenstoß mit einem Wildtier einfach weiterfährt, verstößt gegebenenfalls gegen das Tierschutzgesetz und schadet sich mit der "Fahrerflucht" unter Umständen selbst. Denn für die Versicherung bei Schäden am Fahrzeug ist die Unfallbescheinigung der Polizei notwendig.

"Ganz abgesehen davon, müssen Sie bei einem Wildunfall davon ausgehen, dass das Wildtier verletzt ist und Qualen leidet", so Kinser. Häufig stehen die Wildtiere unmittelbar nach einem Zusammenprall wieder auf und flüchten in den Wald; sie stehen meist unter Schock und brechen kurze Zeit später zusammen, wo sie unter Schmerzen verenden. Auch bei einem Wildtier ist "unterlassene Hilfeleistung" strafbar und kann bis zu 50.000 Euro Bußgeld kosten!

Das Tier auf keinen Fall mitnehmen!

Was Sie in jedem Fall nicht tun sollten: "Gehen Sie auf gar keinen Fall zu dem verletzten und noch lebenden Wildtier", sagt Andreas Kinser. "Wenn Wildtiere einem Menschen wehrlos gegenüber stehen, bedeutet das für sie qualvolle Todesangst." Tote Tiere dürfen Sie auch nicht im Kofferraum mit nach Hause nehmen, denn dies wäre der Tatbestand der Wilderei und kann mit einer Geldstrafe oder Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren belangt werden (§ 292 StGB Jagdwilderei).

"Ganz nebenbei ist es schon häufig vorgekommen, dass ein angefahrenes Tiere nach dem Schock des Zusammenpralls im Kofferraum wieder erwacht ist ..."

Wollte Reh von Straße beseitigen: Jäger getötet

Erst vergangenen Dienstagabend kam es in Rheinland-Pfalz zu einem grausamen Unfall bei dem ein Jäger ums Leben gekommen ist. Er war gerade dabei ein Reh von der Fahrbahn zu beseitigen, als er von einem Auto erfasst wurde und starb. 

Quelle: Presseportal / Deutsche Wildtier Stiftung