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Nervige Nachrichten per Post, Mail & Telefon

Wie du dich gegen lästige Werbung wehren kannst

Wenn abends öfter das Telefon klingelt und ein Call-Center-Mitarbeiter etwas verkaufen möchte, ist man schnell ziemlich genervt. Aber auch per Mail oder per Post trudelt oft unerwünschte Werbung ein.

Unternehmen dürfen nicht einfach anrufen

Laut einer Umfrage des Marktwächters Digitale Welt der Verbraucherzentralen sind mehr als die Hälfte aller Verbraucher in Deutschland (56 Prozent) bereits mindestens einmal unaufgefordert von irgendwelchen Unternehmen mit Werbepost kontaktiert worden – Tendenz steigend. Meist kommt die Werbung von Strom- und Telefonanbietern oder Glücksspielzentralen.

Schon komisch, denn eigentlich dürfen Unternehmen Kunden nicht einfach anrufen, erklärt Peter Brammen von der Wettbewerbszentrale gegenüber dem Express: „Ein Verbraucher muss aktiv und bewusst erklären, über welche Kanäle er zu welchem Zweck kontaktiert werden darf.“ Die Einwilligung im Kleingedruckten gilt also nicht. Um dennoch an diese Erlaubnis zu kommen, wenden viele Unternehmen einen alten Trick an und nutzen Stellen, an denen niemand damit rechnet. Meist passiert das bei Gewinnspielen, Veranstaltungen und Zeitungsanzeigen.  Deshalb sollte man mit seinen Daten immer sehr sparsam umgehen und bei Formularen wirklich nur die Pflichtangaben ausfüllen.

So kannst du gegen Werbung vorgehen

Wenn du dennoch belästigt wirst, hast du mehrere Optionen. Am Telefon kannst du entweder einfach auflegen oder nachfragen, woher das Unternehmen deine Daten hat und dann weitere Kontaktaufnahmen verbieten. Melde die Vorfälle auch bei der Bundesnetzagentur, denn bei unerlaubter Telefonwerbung werden unter Umständen Bußgelder von bis zu 300.000 Euro verhängt.

Merke dir deshalb die Rufnummer des Anrufers, das Datum, Angaben zum beworbenen Produkt, Inhalte des Gesprächs und Infos zum Gesprächspartner. Wer wiederholt angerufen wird, kann die Nummern außerdem über den Telefonanbieter sperren lassen. Werbung an der Haustür kann hingegen nicht so einfach verboten werden. Hier muss man schon hart sein und die werbende Person abwimmeln. Schließt man einen Vertrag an der Haustür, gilt eine 14-tägige Widerrufsfrist.

Nervige Mails und Briefe

Wer per E-Mail unerwünschte Werbung bekommt, kann der Nutzung seiner Mailadresse einfach widersprechen oder sich von Newslettern abmelden. Oft findet man einen Link dazu am Ende der jeweiligen E-Mail. Landen immer noch Nachrichten des Unternehmens im Postfach, kann man auch das bei der Bundesnetzagentur melden. Gegen Spam-Mails hilft ein guter Filter oder eine Beschwerde beim Verband der Internetwirtschaft (eco).

Wenn du keine Lust mehr auf Flyer des Pizzaboten, allgemeine Wurfsendungen oder Werbebroschüren in deinem Briefkasten hast, hilft ein Aufkleber mit der Aufschrift „Keine Werbung“. Du kannst deine Adresse aber auch in die sogenannte Robinsonliste eintragen lassen. Dann streichen alle Werbeunternehmen, die im Deutschen Dialogmarketing Verband sind, dich aus ihrer aktuellen Adressliste.