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Zahlt die Versicherung, wenn etwas passiert?

Darf meine Waschmaschine laufen, wenn ich weg bin?

Im Alltagsstress lassen viele ihre Wasch- oder Spülmaschine gerne auch dann laufen, während sie außerhalb der eigenen vier Wände etwas erledigen müssen. Doch was tun, wenn es während der Abwesenheit zu einem Wasserschaden kommt?

Ob die Versicherung zahlt, hängt vom Einzelfall ab

Der Aquastop ist eine tolle Erfindung. Mit ihm ist es möglich, dass im Notfall die Wasserzufuhr unterbrochen wird. Auf Grund dieser Tatsache lassen viele die Spül- oder Waschmaschine bedenkenlos auch bei Abwesenheit laufen. Im digitalen und nahezu vollkommen vernetzten Zeitalter kann man Haushaltsgeräte mittlerweile auch bequem von unterwegs aus mit dem Smartphone steuern.

Doch was tun, wenn es zu einem Schadenfall kommt und man nicht zuhause ist? Wer zahlt dann eigentlich? „Das ist immer abhängig vom Einzelfall“, zitiert der "Express" einen Experten des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft und beantwortet die wichtigsten Fragen zu diesem Thema.

Ja oder nein: Darf die Waschmaschine nur laufen, wenn ich nicht zuhause bin?

Wenn man während der Laufzeit andere Hausarbeiten erledigt, ist die Rechtslage klar. Der Gang zur Mülltonne oder zum Bäcker stellt keineswegs ein Problem dar. Schließlich sitzt man nicht ununterbrochen neben der Maschine und kontrolliert jede Drehung.

Doch es gibt den Tatbestand der groben Fahrlässigkeit, bei dem die Versicherungsunternehmen Leistungen kürzen können. Wird das Gerät in Betrieb genommen und man verreist über das Wochenende und es kommt zu einem Zwischenfall, bei dem das Wasser munter aus der Maschine sprudelt, ist das grob fahrlässig und die Versicherung springt im Schadenfall nicht ein.

Ist man mit einem Aquastop abgesichert?

Maschinen, die über keinen Aquastop verfügen, sollten im besten Fall nachgerüstet werden. Die Kosten sind überschaubar und liegen zwischen zwanzig und dreißig Euro.

Jeder Schadenfall muss jedoch immer einzeln betrachtet werden. Wenn man Kenntnis darüber hat, dass die Maschine trotz Aquastop bereits Wasser verliert und man lässt sie trotzdem laufen, wird es kritisch. Die Versicherung entscheidet immer, je nach Umständen, ob grobe Fahrlässigkeit vorliegt und wenn ja, zu welchem Grad. Je nachdem wie die Einschätzung der Experten ausfällt, kann es zu Kürzungen kommen. Im schlimmsten Fall übernimmt die Versicherung gar nichts.

Fernsteuerung mit dem Smartphone ?

Ob ein Haushaltsgerät über eine Zeitschaltuhr oder eine Smartphone bedient wird, ist rechtlich unbedenklich. In der Regel sind diese Punkte in der Police festgehalten und stellen somit keine Verletzung der im Vertrag festgelegten Verhaltensvorschriften dar.

Grundsätzlich wird im Schadenfall die Gesamtsituation betrachtet, ob etwa Widersprüche vorliegen. Auch in solchen Fällen prüft der Versicherer den Einzelfall, um Klärung, Transparenz und am Ende ein zufriedenstellendes Ergebnis für beide Seiten zu erzielen.

Quelle: Express