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Insektenstiche richtig behandeln

Was tun bei Wespen- oder Hornissenstich?

Langsam aber sicher müssen wir uns wieder verstärkt auf Insektenstiche einstellen. Auch wenn die kleinen Biester in den meisten Fällen nicht grundlos  aggressiv reagieren, kommt es doch immer wieder zu Situationen, in denen gerade Wespen sich bedroht fühlen.

Nicht wild herumwedeln!

In den meisten Fällen stechen die Tiere nur dann schmerzhaft zu, wenn man versehentlich auf sie drauf tritt, sich auf sie setzt der sie auf andere Weise unbeabsichtigt in Bedrängnis bringt. Wenn sich eine Wespe nähert, gilt nach wie vor: Nicht wild herumwedeln oder wegrennen!

Aber, was ist zu tun, wenn sie einen doch erwischt hat?  Die gute Nachricht: Meist genügt es die betroffene Körperstelle zu kühlen und auf mögliche allergische Reaktionen zu achten.
 

Stich im Mund - und jetzt?

In den meisten Fällen bleibt es nach einem Wespenstich bei einer schmerzhaften Schwellung auf der Haut. Dagegen hilft am schnellsten Abkühlung durch kaltes Wasser, Eis oder ein beruhigendes, medizinisches Gel. Auch Stiche im vorderen Mundbereich sind nicht sofort ein Anlass zur Panik. Hier kann ebenfalls problemlos gekühlt werden.

Anders verhält sich das jedoch bei einem Stich im tiefen Rachenraum, zum Beispiel, wenn man das Tier versehentlich verschluckt hat. Hier muss schnellstmöglich ein Arzt gerufen werden, da durch die Schwellung akute Erstickungsgefahr besteht.

Sofort-Tipps bei einem Bienen-, Wespen- oder Hornissenstich:

  • Wenn der Stachel noch steckt, mit einer Pinzette vorsichtig entfernen.
  • Die Einstichstelle wenn möglich desinfizieren.
  • Die Einstichstelle kühlen - am besten mit kaltem Wasser. Eiswürfel funktionieren auch, man sollte jedoch vorsichtig sein, da schnell lokale Erfrierungen auftreten können. 
  • Bitte nicht kratzen - sonst besteht Infektionsgefahr!
  • Eines der besten Hausmittel bei Schmerzen und Jucken:  Eine aufgeschnittene Zwiebel auf die Einstichstelle legen. Zwiebeln wirken entzündungshemmend und stoppen den Juckreiz.
  • Bei Stichen im tiefen Rachenraum: Bitte sofort den Notarzt rufen oder ins Krankenhaus fahren lassen!

Drei bis fünf Prozent der Bevölkerung leidern unter einer Insektengift-Allergie. Werden diese Personen gestochen, kommt es zu einer allergischen Reaktion, die unterschiedlich stark ausfallen kann.  Daher sollten Betroffene, insofern ihnen ihre Allergie bekannt ist, in den kommenden Wochen ein Notfall-Päckchen bei sich haben. Dieses besteht im Idealfall aus Adrenalin zum Inhalieren oder in Spritzenform, einem Antihistaminikum, Kortison und einer Pinzette (um einen Stachel aus der Haut zu entfernen).

In Deutschland lösen vor allem Honigbienen und bestimmte Wespenarten mit ihrem Gift Allergien aus. Reaktionen auf Hummeln, Hornissen, Mücken oder Bremsensind kommen eher selten vor.

Eine Allergie kann man nur dann entwickeln, wenn man von einem Tier schon einmal gestochen wurde!