Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Wucherungen verbreiten sich wie Krebs

Was den Fuchsbandwurm so gefährlich macht

Der Fuchsbandwurm ist der wohl gefährlichste Parasit in Deutschland. Er verursacht eine Krankheit, die sich ähnlich wie Krebs ausbreitet.

90 Prozent der Patienten überleben etwa fünf Jahre

Der Fuchsbandwurm ist ein Parasit, der in erster Linie unter Füchsen und Nagetieren vorkommt, aber auch Menschen infizieren kann.

Der Wurm, der in Fachkreisen Echinococcus multilocularis heißt, wird auch Fuchsbandwurm genannt, weil er durch Füchse verbreitet wird. Sie fressen Nagetiere, in denen der Wurm entsteht. Im Fuchs legt der Parasit dann Eier, welche der Fuchs wiederrum ausscheidet. Dadurch werden häufig im Wald wachsende Pilze und Beeren verunreinigt. Verzehren Menschen diese, können auch sie sich mit dem Fuchsbandwurm infizieren.

Im Menschen verursacht der Parasit die Krankheit Echinokokkose. Bei dieser Krankheit bilden sich Wucherungen, die im Körper ähnlich wie Krebs streuen und lebenswichtige Organe befallen können.

Fieber und Gewichtsverlust zählen zu den Symptomen

Das tückische an diesen Wucherungen: Oftmals vergehen vom Zeitpunkt der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome zehn bis 15 Jahre. Erst dann verspürt der Patient Schmerzen im Oberbauch, fühlt sich schlapp, leidet unter Gewichtsverlust, Fieber und Blutarmut.

Wird die Krankheit rechtzeitig erkannt, wird von den Wucherungen befallenes Gewebe operativ entfernt. Das ist allerdings nur bei 20 bis 30 Prozent aller Patienten möglich.

Oft wird die Infektion erst erkannt, wenn die Wucherungen (auch Finnengewebe genannt) schon so groß sind, dass ein Chirurg sie nicht mehr entfernen kann. Betroffene werden dann mit Medikamenten behandelt, die das Wachstum des Finnengewebes hemmen, es aber meist nicht abtöten können.

Mit dieser medikamentösen Behandlung überleben 90 Prozent der Patienten etwa fünf Jahre lang.

Hunde und Katzen regelmäßig entwurmen

Die Ansteckungsgefahr mit dem Fuchsbandwurm ist für Menschen zwar gering, vorsichtshalber sollten aber Pilze und Beeren, die im Wald gesammelt werden, vor dem Verzehr bei mindestens 60 Grad fünf Minuten lang erhitzt werden. Dadurch werden die Eier des Wurms getötet.

Katzen und Hunde sollten regelmäßig entwurmt werden - denn fressen sie Mäuse, kann der Parasit auch sie befallen.