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Darum verlieren wir jetzt vermehrt Haare

Stärkerer Haarausfall im Winter? Das steckt dahinter!

Wer im Winter das Gefühl hat mehr Haare als sonst zu verlieren, der sollte nicht gleich in Panik geraten. Wenn es kälter wird, befindet sich unser Kopfputz nämlich in der sogenannten „Shedding-Phase“. Experten klären auf, was dahinter steckt.

Haarwachstumszyklus durchläuft drei Phasen

Wie Daniel Isaacs, Chief Product Officer bei Nanogen, erklärt, durchläuft der Wachstumszyklus unserer Kopfbehaarung drei Phasen: „Es gibt die anagene Phase, das ist die Wachstumsphase, die etwa 3-6 Monate dauert, die Übergangs-Katagenphase, die ein paar Wochen andauert, und schließlich die Ruhe-Phase, die als Telogen bezeichnet wird. Sie dauert etwa drei Monate.“ Während der letzten Perioden (auch Shedding-Phase genannt), die meist gegen Sommerende oder Herbstanfang beginnt, wird altes Haar abgestoßen, im Gegenzug wächst allerdings nur wenig Neues nach.  

„Wenn sich die Jahreszeiten verschieben, scheint es so, als würden sich die Haare länger in der telogenen Phase befinden. Warum das so ist, weiß bisher niemand so genau. Es gibt die Idee, dass es eine evolutionäre Sache ist, weil die Kopfhaut im Winter tendenziell weniger Schutz vor der Sonne benötigt als im Sommer, weshalb dann auch weniger Haare nachwachsen. Dies würde auch erklären, warum wir ausgefallene Haarmengen deutlich größer als normal empfinden,“ so Isaacs.

Bis zu 150 Haare zu verlieren ist normal

Ein gesunder, erwachsener Mensch verliert laut dem Trichologen Iain Sallis im Schnitt circa 100 bis 150 Haare pro Tag. Erst bei einer größeren Menge werde es besorgniserregend.

Sollte man also ganze Haarbüschel beim Kämmen verlieren, oder kahle Stellen an der Kopfhaut entdecken, muss der Hintergrund des Ausfalls von einem Arzt untersucht werden. „Bedenken Sie auch, dass Stress zu Haarausfall führen kann. Es nützt also auch nichts, sich ständig wie besessen über seinen Haarausfall auszulassen“, ergänzt Daniel Isaacs.

Um Haar und Kopfhaut in der kalten Jahreszeit die richtige Dosis an Pflege zu verpassen, empfehlen die beiden Experten regelmäßig eine nährende Maske und ein Serum zu verwenden.  Aggressive chemische Behandlungen hingegen sollten vermieden werden.