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Babys vor dem Ertrinken schützen

Extremes Schwimmtraining für Babys sorgt für Aufregung

Ein Video über Schwimmtraining für Babys sorgt derzeit hierzulande für großes Aufsehen. Die ungewöhnliche Methode, um Kleinkinder angeblich vor dem Ertrinken zu schützen, entpuppt sich in Wahrheit als knallharter Überlebenskampf und schockiert.

Ertrinken ist die dritt häufigste Todesursache bei Kleinkindern und Babys

Der Sender Sat1. hat in einem Beitrag über ein hierzulande ungewöhnliches und noch nicht so verbreitetes Schwimmtraining für Babys ab dem sechsten Lebensmonat berichtet, das bei vielen Eltern auf Unverständnis stößt.

In besagtem Beitrag wird eine Schwimmmethode aus Australien vorgestellt, bei der bereits Säuglinge im Wasser darauf hin trainiert werden, sich selbst vor dem Ertrinken zu retten. Ohne die Zuhilfenahme einer Schwimmhilfe werden bereits die Kleinsten von einem Trainer förmlich ins Wasser gesteckt und sich dann selbst überlassen. Zwar ist im Beitrag ersichtlich, dass jederzeit eingegriffen und geholfen werden könnte, doch in erster Linie geht es darum, dass Babys und Kleinkindern lernen, selbstständig Orientierung im Wasser zu erlangen und sich anschließend drehen. Ziel ist es, schnellstmöglich an der Wasseroberfläche zu treiben, um dann durch Laute auf sich und seine Notlage aufmerksam zu machen.

Meinungen gehen weit auseinander

Während die Eltern aus dem Beitrag mit der Art und Weise dieser Selbstrettungsmethode konform sind, sorgt das Vorgehen hierzulande für jede Menge Aufsehen und Unverständnis. Das umstrittene Training, bei dem Babys und Kleinkinder im Wasser sich selbst überlassen werden und einen regelrechten Überlebenskampf vollziehen, wird von vielen Eltern und auch Kinderärzten scharf kritisiert.

Zwar wird das Training auch hierzulande vereinzelt angeboten, doch die Meinungen darüber gehen stark auseinander. Während Kinderärzte und die DLRG vor der ungewöhnlichen Überlebensmethode warnen und auf ein sekundäres Ertrinken hinweisen, bei dem Wasser in die Lungen des Kindes gerät und auf den ersten Blick nicht zu erkennen ist, wie ernst die Gefahrenlage tatsächlich ist, sprechen sich vereinzelt Befürworter für dieses Training aus und weisen auf dessen Wichtigkeit hin. Demnach steht der Schutz vor dem Ertrinken an erster Stelle, denn je früher bereits Kleinkinder lernen, sich im Wasser zu bewegen und selbst zu retten, umso weniger tragische Todesfälle gibt es, so die Befürworter.

Im Jahr 2000 wurde das Schwimmtraining ins Leben gerufen

Erfinder dieses umstrittenen Schwimmtrainings ist Dr. Harvey Barnett, der seine Methode ISR-Self Rescue nennt. Abgeleitet von Infant Swimming Research, was übersetzt die Forschung des Säuglingsschwimmens bedeutet, bei der die Selbstrettung an oberster Stelle steht. Was in erster Linie völlig nachvollziehbar ist, gerät durch das eigentliche Vorgehen immer wieder in starke Kritik. Viele Eltern empfinden die Vorgehensweise als absolutes No Go, während andere darauf schwören und jegliche Bedenken abschütteln.

Quelle: Sat1. und Infantswim