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„Mary Poppins“, „Das Leben des Brian“, „Heidi“ & Co.

Diese 700 Filme sind an Karfreitag verboten

Neben dem Tanzverbot gilt am Karfreitag auch ein Filmverbot. Diese Produktionen dürfen nicht öffentlich gezeigt werden.

Klare Restriktionen im Kino

An Karfreitag soll der Kreuzigung Jesu gedacht werden – und zwar ruhig. Ohne Tanz, Musik, Sport. So interpretiert es die Kirche.

Was viele nicht wissen: Nicht nur Sport- und Tanzveranstaltungen sind am stillen Feiertag untersagt. Auch im Kino gibt es klare Restriktionen. So dürfen über 700 Spielfilme nicht öffentlich gezeigt werden.

Dies gilt im Übrigen nicht für die Ausstrahlung in Fernsehen, Streamingportalen oder den Verkauf von DVDs. Das Verbot regelt lediglich die öffentliche Aufführung.

Wieso gibt es ein Verbot?

Seit 1952 entscheiden die Gremien der Freiwilligen Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (FSK), ob ein Film an Karfreitag vorgeführt werden darf oder nicht. "Filme, die dem Charakter dieser Feiertage so sehr widersprechen, dass eine Verletzung des religiösen und sittlichen Empfindens zu befürchten ist", erhalten demnach keine Feiertagsfreigabe.

Wer die Liste der „verbotenen Filme“ durchgeht, dem fällt auf, dass auch scheinbar harmlose Produktionen darauf zu finden sind. Das hat damit zu tun, dass die Filmverleihe die Freigabe für stille Feiertage früher immer beantragen mussten – weil sie dies lange Zeit allerdings nicht beachtet haben, stehen bis heute Streifen wie "Piratensender Powerplay" mit Thomas Gottschalk, "Didi - Der Doppelgänger" mit Dieter Hallervorden oder mehrere Filme mit Bud Spencer und Terence Hill auf der „Schwarzen Liste“, wie der Rbb schreibt.

Andere Produktionen landeten darauf, weil es schlicht Übertragungsfehler aus einer Datenbank gab, wie die „Spitzenorganisation der Filmwirtschaft“ (SPIO) erklärt. Das soll der Grund für das kuriose Auftauchen von "Mary Poppins" oder der "Feuerzangenbowle" auf der Liste sein.

„Schwarze Liste“ für Kinos

SPIO hat vor drei Jahren eine Liste aller Kino-Spielfilme veröffentlicht, die zwischen 1980 und 2015 keine Freigabe für stille Feiertage wie den Karfreitag, den Volkstrauertag und den Totensonntag erhielten.

Hier geht es zur kompletten Liste

Quelle: rbb