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Es soll Krebs begünstigen

Gefährlicher Stoff in Waschmittel, Deos oder Cremes

Eigentlich hat Triclosan eine antibakterielle Wirkung – deswegen wird es gerne in Kosmetik-Produkten, Desinfektionsmitteln, Deos, Cremes und Waschmittel verwendet. Allerdings haben Forscher herausgefunden, dass Triclosan zur Entstehung von Antibiotika-Resistenzen beitragen und Krebs begünstigen kann.

Mittel fördert Resistenzen

Weltweit wird Produkten Triclosan als Bakterienhemmer beigemischt. Es befindet sich in vielen Kosmetik-Produkten, im Waschmittel, Deos, Haushaltsreinigern und auch in schweißhemmenden Kleidungsstücken. Eine Forschergruppe der Universität Birmingham befürchtet nun jedoch, dass Triclosan die Entstehung antibiotikaresistenter Bakterienstämme fördern kann. Bei Infektionen des Bauchraums, der Augen und der Atemwege wird ein Antibiotikum der Stoffgruppe der Chinolone eingesetzt. Triclosan sorgt aber dafür, dass die Bakterien im Körper weniger empfindlich gegen das Antibiotika sind - und das führt zu gefährlichen Resistenzen.

Kein Beweis für eine bessere Wirkung

Bereits vor rund drei Jahrzehnten wurde mit der Nutzung von Triclosan vor allem in Arztpraxen und Kliniken begonnen. Die „antimikrobiell wirkenden“ und „geruchshemmenden“ Produkte fanden später auch immer mehr ihren Weg in den häuslichen Gebrauch. Einen Beweis, dass die Artikel mit Triclosan besser wirken als die ohne, gibt es im Übrigen nicht. Vielmehr lässt die Nutzung die Sorge wachsen, dass sich ganze Ökosysteme verändern und Antibiotika-Resistenzen immer weiter ausbreiten.

In der EU teilweise verboten

Seit rund zwei Jahren ist Triclosan in Produkten, die großflächig aufgetragen werden oder auf der Haut bleiben (wie zum Beispiel Bodylotions) in der Europäischen Union verboten – wegen der potenziellen Folgen für die Gesundheit. In vielen Deos oder Mundspülungen ist der Stoff dennoch enthalten. Hunderte Ärzte und Wissenschaftler weltweit fordern nun, dass Triclosan komplett verboten wird.

Quelle: Welt