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Mehr als nur Regenbogenfahnen zur EM

Fünf Wege wie wir die LGBTQ+ Community unterstützen können

Nach dem Entscheid der UEFA, die Allianz Arena zum EM-Spiel gegen Ungarn nicht in Regenbogenfarben zu beleuchten, ist das Thema der LGBTQ+ Bewegung in den Vordergrund gerückt. Es reicht allerdings nicht aus, für einige Tage das Profilbild auf Social Media zu ändern, um den weltweiten und alltäglichen Kampf gegen Diskriminierung zu unterstützen. Diese fünf Wege gibt es, um auch in Zukunft für Vielfalt in unserer Gesellschaft einzustehen.

Be proud: Das ist die LGBTQ+ Bewegung

Die LGBTQ+ Community setzt sich aus verschiedensten Menschengruppen zusammen: Der Begriff steht für lesbian (lesbisch), gay (schwul), bisexual (bisexuell), transgender, queer und + (viele mehr). All diese Gruppen versuchen vereint zusammenzustehen und ihrer Stimme gegen Diskriminierung Gehör zu verschaffen. Wer dachte, die LGBTQ+ Community sei längst überall mit all ihren Facetten und Farben in der Mitte der Gesellschaft aktzeptiert, irrt sich: Im Jahr 2019 war in 69 Staaten der Welt Homosexualität noch immer strafbar. In sieben stand darauf sogar noch die Todesstrafe.

Was kann ich jeden Tag tun?

Mit der aufflammenden Diskussion um Manuel Neuers bunte Kapitänsbinde oder das Verbot der UEFA, die Allianz Arena zum EM-Spiel gegen Ungarn in Regenbogenfarben zu beleuchten, ging ein kurzer und heftiger Ruck durchs Land. Bürger*innen, Fußballer*innen, Unternehmen, Künstler*innen stellten sich an die Seite der LGBTQ+ Community und zeigten Flagge gegen Diskriminierung und Ausgrenzung. Doch was ist, wenn der tagesaktuelle Hype um das Thema vorüber ist? 

Einmal bunte Flagge zeigen reicht nicht! 

Wie jeder von uns tagtäglich für Gleichberechtigung und die LGBTQ+ Gemeinschaft einstehen kann, erklären wir euch hier.

  • Erste Möglichkeit: Zuhören und die eigenen Ansichten überdenken

Nicht jeder von uns kann sich in die Lage von Personen hineinversetzen, die in ihrem Alltag mit Diskriminierung konfrontiert werden. Deshalb ist es wichtig, genau diesen Personen zuzuhören, ohne dabei Einwände oder gut gemeinte Vorschläge zu äußern. Die Vorstellungen vieler Menschen, die sich noch nicht tiefer mit der Problematik beschäftigt haben, weisen große Lücken vor, die man mit Gesprächen und verlässlichen Quellen beseitigen kann.

  • Zweite Möglichkeit: Zivilcourage zeigen und Farbe bekennen

Homophobie kann sich leider überall zeigen: Auf der Straße, im Netz oder in der Bahn. Oftmals werden Mitglieder der LGBTQ+ Bewegung dabei mit ihren Problemen und den Anfeindungen alleine gelassen. In einer solchen Situation profitiert niemand von einem eingefärbten Profilbild auf Social Media, sondern wir alle sollten aktiv für unsere Werte einstehen und versuchen, die Situation zu entschärfen oder um Hilfe zu rufen.

  • Dritte Möglichkeit: Auf unsere Sprache achten

Sprache sollte immer auch unsere Realität abbilden. Nur, wenn wir Dinge ansprechen und offen gegenüberstehen, zeigen wir, dass wir sie erkannt haben. Deshalb ist es wichtig, die Dinge richtig zu benennen und zu handhaben. Schwul ist, genau wie behindert, kein Schimpfwort und sollte in diesem Kontext aus unserem Sprachgebrauch verschwinden. Die Wahl der richtigen Pronomen zeigen, dass wir bereit sind uns mit dem Gegenüber aufrichtig auseinander zu setzen.

Wichtig ist dabei auch, die Personen der LGBTQ+ Community nicht darauf zu beschränken. Wir alle sollten niemanden als unseren „schwulen Freund“ vorstellen. In dem Fall ist einfach nur unser Freund und kann sich selbst outen, falls er das möchte. Immerhin hat noch niemand jemanden als seinen „heterosexuellen Freund“ vorgestellt und solche Unterscheidungen sollten wir im Alltag vermeiden.

  • Vierte Möglichkeit: Bewusst konsumieren

Dass wir alle beim Einkauf bewusst konsumieren sollten, ist besonders bezüglich der Nachhaltigkeit bereits in vielen Köpfen fest verankert. Aber der Gedanke kann weit über die Erde hinausgehen: Wer sich weiterhin CDs von Künstler*innen kauft, die sich in ihren Liedern homophob äußern, unterstützt diese Gedanken weiter. Wer in Ländern einen Urlaub plant, in denen Homosexualität noch unter Strafe steht, verpasst auch die Chance im Kleinen ein großes Statement zu setzen. Den Aspekt der Gleichberechtigung und der LGBTQ+ Community in alltäglichen Entscheidungen miteinzubeziehen, kann bereits ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sein.

  • Fünfte Möglickeit: Ehrenamtlich aktiv werden und spenden

Der erste Schritt, mit dem wir zeigen können, dass wir für die Bewegung und gegen Diskriminierung einstehen, ist die Teilnahme an geregelten Demonstrationen. Wir können die LGBTQ+ Gemeinschaft aber auch darüber hinaus mit finanziellen Mitteln oder ehrenamtlicher Arbeit unterstützen. Zu den prominentesten LGBTQ+ Organisationen zählen beispielsweise Projekt 100% Mensch, der LSVD oder auch Amnesty International. Jeder Euro und jede freie Minute fließt dort in die Projekte.

Quelle: lsvd.de