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123 Kilometer durch die Wüste

Streuner erobert Herz von Extremsportler

Während eines sechstägigen Ultramarathons durch die Wüste Gobi begegnet Dion Leonard einer Hündin. Ab dann entwickelt sich eine große Freundschaft.

Das Rennen durch die Wüste Gobi gehört zu den härtesten Marathons überhaupt. Mehr als 100 Läuferinnen und Läufer sind in diesem Jahr an den Start gegangen - einer von ihnen ist Dion Leonard.

Die Hündin, die Leonard später passenderweise Gobi taufte, ist dem Extremsportler bereits am ersten Tag aufgefallen, als sie die über 100 Läufer nach dem Startschuss begleitete. Auch in der Nacht wich das Tier den Teilnehmern nicht von der Seite und wartete wachsam an deren Zelten. Am nächsten Morgen stand sie dann wieder an der Startlinie und schaute Dion Leonard in die Augen.

"Das war der erste Kontakt den ich mit ihr hatte, und als ich an der Linie startete, sah ich sie neben mir," sagte er der britischen Tageszeitung "Independent". "Ich habe nicht viel mit ihr gesprochen, da ich nicht davon ausging, dass sie bei mir bleiben würde, aber an der Ziellinie folgte sie mir ins Zelt und wir schliefen nebeneinander."

Während des Rennens teilte Leonard Schlafplatz, Wasser und Essen mit seiner kleinen Begleiterin. Aber nicht nur das: Sogar auf der Strecke unterstützte er sie. "Ich habe sie über Flüsse und Schleusentore getragen, wenn ich wusste, dass sie nicht allein weiterkommen würde," schreibt er auf seiner Crowdfunding-Seite. Über 123 Kilometer ist das Duo Seite an Seite gelaufen - bis zur Ziellinie.

Nach dem Rennen war Leonard klar, dass sich eine wirklich dicke Freundschaft zwischen den beiden entwickelt hatte und er Gobi mit zurück nach Großbritannien nehmen möchte. Es stellt sich aber heraus, dass es vier Monate dauern würde, bis Gobi medizinisch untersucht, in Quarantäne gebracht und die Einreise antreten kann.

Weil er die dafür notwendigen 5.900 Euro nicht selbst aufbringen konnte, startete Leonard eine Crowdfunding-Kampagne für Gobi, die ein voller Erfolg war. Somit konnte er den kleinen Vierbeiner nicht nur adoptieren, sondern auch die Kosten für die medizinischen Untersuchungen und den Transport von China nach Schottland übernehmen.

Bis heute sind durch die Kampagne rund 12.000 Euro für den treuen Hund zusammengekommen.

Freude auf Weihnachten steigt

Moment befindet sich Gobi noch in den Händen eines Freundes in China und soll zu Weihnachten endlich nach Schottland kommen, erklärte Leonard dem britischen Fernsehsinder BBC. "Das wäre großartig. Das wäre das beste Weihnachtsgeschenk aller Zeiten."