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Ohne sogenannte "Bahnsteigkarte" unterwegs

Mann bringt Freundin zur Bahn - und muss dafür 60€ Strafe zahlen

Ein 25-jähriger Münchner wollte seine Freundin sicher zum Zug bringen und sich von ihr verabschieden. Weil er ohne eine "Bahnsteigkarte" unterwegs war, kostet ihn die nette Geste jetzt satte 60 Euro!

Kein Zutritt ohne Bahnsteigkarte

In zwei deutschen Städten gibt es aktuell noch die sogenannte Bahnsteigkarte. Das bedeutet, wer sich am Bahnsteig aufhalten möchte (etwa um jemanden abzuholen oder zu verabschieden),  der benötigt ein Ticket.

Wer bei einer Kontrolle keine solche Bahnsteigkarte vorzeigen kann, der muss mit einer saftigen Strafe rechnen. Diese Erfahrung machte unlängst auch ein 25 Jahre alter Bayer.

Mann wollte Freundin nicht alleine lassen

Der Mann wollte seine Freundin am späten Abend an der Haltestelle "Münchner Freiheit" zum Zug begleiten, als plötzlich zwei Kontrolleure vor dem Pärchen standen.  Der 25-jährige räumte direkt ein, keine Bahnsteigkarte zu haben, erklärte aber, er habe seine Freundin aufgrund der vorangeschrittenen Uhrzeit sicher zu Bahn bringen und sie nicht alleine lassen wollen.

Diese freundliche Geste beeindruckte die Kontrolleure allerdings wenig. Der junge Münchner bekam eine Geldstrafe in Höhe von 60 Euro aufgebrummt.

Oberbürgermeister schaltet sich ein

Wie der Stern berichtet, hat der Vorfall in erster Linie regional große Kreise gezogen. Sogar Dieter Reiter, der Oberbürgermeister der bayrischen Landeshauptstadt, meldete sich zu Wort: " Ich halte diese Regelung für einen Anachronismus, der überdacht werden muss." Wer sich nur am Bahnsteig aufhalten wolle, " um Freunde oder Angehörige zu verabschieden, sollte dafür auch keine Gebühr entrichten müssen", so der Politiker.

Reiter will sich daher jetzt dafür einsetzen, eine kundenfreundlichere Lösung zu finden. Der junge Mann, der seine Freundin begleiten wollte, muss wohl allerdings erstmal trotzdem zahlen.