Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Krabbeln sie wieder raus?

Leben Spinnen im Staubsauger weiter?

Während sich viele Menschen einfach nur vor ihnen ekeln, entwickeln andere wiederum eine richtige Spinnenphobie. Kein Wunder also, dass das Krabbeltier schnell entfernt werden muss, sobald es in der Wohnung entdeckt wird. Dann heißt es: Staubsauger rausholen und einsaugen! Doch leben die eingesaugten Achtbeiner vielleicht im Staubsauger einfach weiter?

Mit höchster Leistung einsaugen

Immer wieder kursieren Vermutungen im Netz, dass eingesaugte Spinnen im Staubsaugerbeutel überleben, sich dort sogar einnisten könnten und mit ihrem Nachwuchs wieder rauskrabbeln. Glücklicherweise ist das sehr unwahrscheinlich, wie Reinhild Portmann, Pressesprecherin von Miele gegenüber der "Süddeutschen Zeitung" erklärte. 

Gleich mehrere Faktoren sprechen dafür, dass das Getier das Einsaugen nicht überlebt. Je nach Staubsaugermodell werden die Spinnen mit bis zu 140km/h von der Düse aufgesaugt. Auf dem Weg in den Behälter oder den Beutel knallen sie rechts und links gegen die Rohrwände und möglicherweise auch noch um die Biegung. Nach einer solchen Tortur ist davon auszugehen, dass sie bereits aufgrund der hohen Geschwindigkeit tot im Beutel landen.

Ratsam sei trotzdem, die Spinne mit voller Leistung einzusaugen. Es sei denn, man saugt den Vorhang ab, an dem eine Spinne hängt, dann benutzt man womöglich eine geringere Wattzahl. Überlebt das Krabbeltier das Einsaugen, droht ihr aber spätestens im Behälter der sichere Erstickungstod durch den Staub. 

Aufpassen bei kleinen Spinnen

Je größer die Spinne ist, desto kleiner sind ihre Überlebenschancen. Ist das Tier jedoch sehr klein, reicht die Masse nicht immer aus um den Körper gegen die Wände des Rohres zu treiben.Theoretisch könnte sie mit ein bisschen Glück überleben und sogar wieder herausklettern. Ob dies aber tatsächlich geschieht, ist bislang aber nicht sicher bestätigt und untersucht. 

Qualvoller Tod

Der Naturschutzbund (Nabu) rät von dem Aufsaugen der Spinnen ab, denn dies bedeute für die Tiere schlimme Qualen. Zudem sind sie äußerst nützlich, denn ihre Netze schützen uns vor lästigen Mücken, Fliegen, Käfern, Wespen und Motten. Wer sie dennoch unbedingt loswerden möchte, sollte besser ein Glas über das Tier stülpen, ein Blatt darunterschieben und das Tier so nach draußen bringen. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass man die Spinne Dutzende Meter vom Haus entfernt freilässt, denn Tiere, die sich an einem Wort wohlgefühlt haben, kehren gerne dahin zurück, erklärt Nabu-Sprecherin Nicole Flöper gegenüber n-tv.

Quelle: Süddeutsche Zeitung, n-tv