Darf man Spinat nochmal aufwärmen?
Hartnäckig hält sich der Glaube, dass man Spinat nicht mehrmals aufwärmen sollte, weil das Gemüse dadurch giftig werden könnte. Doch, ist das wirklich wahr?
Hartnäckig hält sich der Glaube, dass man Spinat nicht mehrmals aufwärmen sollte, weil das Gemüse dadurch giftig werden könnte. Doch, ist das wirklich wahr?
Spinat enthält relativ viel Nitrat. An sich ist diese Stickstoffverbindung, die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen, harmlos. Wird das grüne Gemüse aber zu lange oder falsch gelagert, kann sich das Nitrat in gefährliches Nitrit verwandeln. Auch mehrmaliges Erhitzen von Spinat begünstigt diesen Prozess. Das heißt aber nicht, dass wir die gesunde Vitaminbombe generell niemals aufwärmen dürfen. Man muss dabei allerdings einen wichtigen Punkt beachten.
"Wenn man Spinat kurz und auf den Punkt erhitzt, dann ist es eigentlich kein Problem", erklärt Ökotrophologin und Autorin Dagmar von Cramm. Lediglich für Babys könne aufgewärmter Spinat schädlich sein.
Laut von Cramm findet sich in Spinat, der im Treibhaus gewachsen ist, besonders viel Nitrat. "Nitrat kann durch längeres Warmhalten zu Nitrit werden und dieses eventuell im Magen zu Nitrosaminen, die eine möglicherweise krebserregende Wirkung auf unseren Körper haben", erläutert die Ökotrophologin. Darum sollten Spinatreste auch niemals bei Zimmertemperatur herumstehen, sondern direkt im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Von Cramm rät: "Am besten eine Saftschorle oder Zitronenwasser zu Spinat trinken oder einen Salat mit Zitronendressing oder roher Paprika dazu essen." Das enthaltene Vitamin C verhindere nämlich die Entstehung von Nitrosaminen.
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann Spinat gut gewaschen roh genießen. Zum Beispiel als Salat oder zur Suppe. So bleiben alle enthaltenen Nährstoffe (zum Beispiel Vitamin C oder Beta-Carotin) erhalten – und aufwärmen muss man das Gemüse auch nicht.
Wird Spinat eingefroren, sollte er zuvor am besten kurz gegart und dann in Eiswasser abgeschreckt werden. Im Tiefkühlfach hält sich das Gemüse dann bis zu zehn Monate.
Bei der Zubereitung von Babynahrung ist bei Spinat aber tatsächlich Vorsicht geboten.
Insbesondere Säuglinge dürfen auf keinen Fall aufgewärmten Spinat essen. Kleinkinder reagieren besonders empfindlich auf Nitrat. In Nitrit umgewandelt, kann die Stickstoffverbindung sogar lebensbedrohlich sein.
Stiftung Warentest rät Kindern bis zum dritten Lebensjahr daher nur frisch zubereitet oder aus einem frisch geöffneten Gläschen zu füttern.
Quelle: T-Online