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Wenn Heuschnupfen zum Sicherheitsrisiko wird

Hilfreiche Tipps für Autofahrer mit Allergie

Wenn Pollen fliegen, leiden besonders Allergiker. Tränende Augen, laufende Nasen und Niesattacken machen Betroffenen das Leben schwer. Sogar das Autofahren kann bei akutem Heuschnupfen schnell gefährlich werden. Es gibt jedoch den ein oder anderen Tipp, mit dem man bestimmt sicher ans Ziel kommt.

Klimaanlage und Pollenfilter

Frühblüher wie Erle und Hasel machen derzeit Allergikern das Leben schwer. Doch die Pollensaison ist erst im Spätsommer zu Ende und damit heißt es für Leidensgenossen: durchhalten und cool bleiben!

Im Bezug auf das Autofahren kann Heuschnupfen jedoch zu einer echten Gefahr werden. Wenn die Augen jucken, die Nase dauerhaft läuft und man vor lauter Niesen kaum noch etwas sehen kann, ist das Unfallrisiko enorm. Nebenwirkungen von Medikamenten können dieses ebenfalls erhöhen.

Damit Allergiker sicher und beschwerdefrei ans Ziel kommen, sollte das Fahrzeug möglichst "pollen-fest" gemacht werden. Eine Klimaanlage mit Pollenfilter ist dabei die wohl effektivste Vorkehrung zum Schutz vor unliebsamem Blütenstaub. Man schlägt quasi zwei Fliegen mit einer Klappe. Die Klimaanlage sorgt für saubere, trockene Luft und der Filter verhindert das Eindringen von Pollen und normalerweise auch Feinstaub.

Einmal pro Jahr oder alle 15.000 Kilometer sind der grobe Richtwert für das Austauschen eines Pollenfilters. Falls im Auto ein solcher nicht verbaut ist, kann man sich in einer Werkstatt über das Nachrüsten informieren.

Allergieauslöser minimieren

Grundsätzlich fängt ein Pollenfilter nur das ab, was über die Lüftung versucht in den Innenraum des Fahrzeugs zu gelangen. Beim Öffnen und Schließen der Türen ist es unvermeidbar, dass sich Pollen im Auto breit machen. Allergiker sollten darauf achten, nicht direkt unter Bäumen zu parken. Außerdem sollten Jacken, die mit Pollen in Kontakt gekommen sind, während der Fahrt im Kofferraum transportiert werden.

Der Innenraum sollte außerdem in regelmäßigen Abständen gereinigt werden. Armaturen feucht abzuwischen und die Sitzflächen sowie Fußräume gründlich absaugen. Antistatische Tücher machen es Pollen später schwerer, an den Oberflächen haften zu bleiben.

Während der Fahrt gilt...

Wer auf Pollen sensibel und im besonderen allergisch reagiert, sollte während der Fahrt Fenster und Schiebedach geschlossen lassen. Nur so ist garantiert, dass sich kein Blütenstaub in den Innenraum verirrt. In Gebieten mit einer hohen Pollenkonzentration in der Luft, ist es ratsam, die Lüftung kurzzeitig auf Umluft zu stellen. Diese Maßnahme sollte jedoch zeitnah rückgängig gemacht werden, weil in diesem Modus keine Frischluft mehr von außen angesaugt wird. 

Pollen-Hochburgen umfahren

Allergiker sollten Gebiete, in denen die Pollenbelastung besonders hoch ist, möglichst umfahren. Zwar muss dann gegebenenfalls eine längere Fahrzeit in Kauf genommen werden, wenn sich die Beschwerden so allerdings in Zaum halten lassen, umso besser. Die frühen Morgenstunden gelten in Städten als ideale Reisezeit. Auf dem Land sind es die späten Abendstunden. Zu diesen Zeitfenstern ist der Pollenflug in den jeweiligen Regionen am geringsten.

Unfallrisiko möglichst klein halten

Beim Niesen schließt man kurzzeitig die Augen. Vermeiden lässt sich diese Reaktion des Körpers kaum. Sitzt man dabei allerdings hinter dem Steuer, kann ein solch unkontrollierter Blindflug im schlimmsten Fall lebensgefährliche Folgen haben.

Bei anhaltenden Niesanfällen sollte man möglichst am Straßenrand anhalten. Ist das nicht möglich, sollte man versuchen, die Augen offen zu halten und bremsbereit zu sein.

Eine großflächige Sonnenbrille sowie das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes können zusätzlich helfen, die Wahrscheinlichkeit von Niesanfällen zu verringern.

Medikamente und ihre Nebenwirkungen

Durch die Einnahme spezieller Medikamente ist es Allergikern möglich, Symptome zu lindern. Doch manche Antiallergika können plötzlich müde machen und die Reaktionsfähigkeit vermindern. Bei diesen Nebenwirkungen ist hinter dem Steuer absolute Vorsicht geboten ist.

Grundsätzlich sollte der Beipackzettel aufmerksam und gründlich gelesen werden. Werden Medikamente kombiniert eingenommen, kann es außerdem zu Wechselwirkungen kommen, bei denen negative Effekte verstärkt werden. Im Zweifelsfall sollte immer ein ärztlicher Rat eingeholt werden. Wer einen Unfall unter Medikamenteneinfluss verursacht, riskiert im Übrigen den Verlust des Versicherungsschutzes.