Augen auf bei der Gassirunde: Schnecken können gefährlich sein
Vorsicht, Schnecken stellen für die Gesundheit von Hunden eine ernstzunehmende Gefahr dar, die im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben kann.
Vorsicht, Schnecken stellen für die Gesundheit von Hunden eine ernstzunehmende Gefahr dar, die im schlimmsten Fall tödliche Folgen haben kann.
Symtome: So erkennt man die Infektion
Bei Verdacht: Sofort zum Tierarzt
Hundehalter*innen sollten stets auf der Hut sein, denn beim Spielen und Toben im Freien kann es passieren, dass der geliebte Vierbeiner versehentlich eine kleine Schnecke verschluckt. Doch genau hier lauert die Gefahrenquelle, die Hunde schwer krank machen kann.
Wie der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. auf seiner Webseite schreibt, stellen Lungenwürmer ein zunehmendes Risiko dar. Relevant und im schlimmsten Fall sogar tödlich können hier der sogenannte Angiostrongylus vasorum (Großer oder Französischer Lungenwurm) und der Crenosoma vulpis (Kleiner Lungenwurm) sein. Sie besiedeln die Lunge und darüber hinaus auch die Blutgefäße. Dabei messen sie je nach Art gerade einmal 1 bis 2,5 cm.
Diese Parasiten durchlaufen im Laufe ihres Lebens eine komplizierte Entwicklung und benötigen einen sogenannten Zwischenwirt. Und hier kommt die Schnecke ins Spiel, die die Larven der Parasiten aufnimmt. Durch Aufnahme dieser infizierten Tiere können sich Hunde dann anstecken.
Gerade weil es viele kleine Schnecken gibt, geschieht dies eher unbewusst, zufällig und oftmals ohne, dass es Herrchen oder Frauchen überhaupt bemerkt. So kann schon der Napf im Garten zur Gefahrenzone werden, wenn beim hastigen Trinken das Kriechtier versehentlich verschluckt wird.
Laut dem Verband können Hunde jeden Alters betroffen sein. Dabei werden auch konkrete Zahlen genannt. So sollen einer Untersuchung zufolge Lungenwürmer in 7,4 Prozent der Kotproben von 810 Hunden mit ungeklärten Atemwegserkrankungen nachgewiesen worden sein.
Sowohl Schnecken, als auch Frösche oder andere Amphibien können die Larven des „Großen Lungenwurmes“ in sich tragen. Wird ein infiziertes Tier verschluckt, gelangen die Ungeziefer infolgedessen in den Darm und entwickeln sich schließlich in den Lymphknoten weiter, von wo sie zur rechten Herzkammer und in die Lungenarterie fortschreiten. Dort reifen die Würmer dann bis zur Geschlechtsreife und legen Eier, die anschließend in die Blutbahn des Hundes abgegeben werden. Aus diesen Eier schlüpfen dann wiederum Larven, die über das Blut in die Lunge gelangen und sich dort breit machen.
Beim „Kleinen Lungenwurm“ gelangen die Larven ebenfalls über das Maul in den Körper des Vierbeiners. Über die Leber wandern die infektiösen Larven dann in den venösen Kreislauf und das rechte Herz, bis sie sich schließlich in der Lunge niederlassen und in den Bronchien heranreifen. Diese dienen dann der Eiablage.
Symptome: So erkennt man die Infektion
Bewegen sich die Parasiten in der Lunge umher, wird das umliegende Gewebe gereizt und Entzündungsherde entstehen. Es bildet sich Eiter und die Lunge versucht anschließend, den Fremdkörper, also die Parasiten, durch Husten wieder loszuwerden. Bei betroffenen Fellnasen bemerkt man die Infektion durch Husten oder auch vermehrtes Räuspern und eine deutliche Abnahme der Leistungsfähigkeit. Spontanes Nasenbluten oder Blutungen und blaue Flecken unter der Haut können ebenfalls auftreten und den Befall mit den krankmachenden Schädlingen sichtbar werden lassen. Außerdem kann es zu spürbaren Verhaltensänderungen kommen. Ausfallerscheinungen können ebenfalls mit einhergehen. In diesem Fall ist das zentrale Nervensystems von den Larven besiedelt.
Die Beschwerden beim Befall mit der kleinen Variante des Lungenwurms fallen vergleichsweise geringer aus. Husten und Atemnot treten dabei hauptsächlich auf. Darüber hinaus ist es möglich, dass sich eine schleimige Bronchitis ausbilden kann. In beiden Fällen versucht der erkrankte Vierbeiner die Fremdkörper hochzuhusten. Teilweise gelingt ihm das, doch oftmals werden sie wieder heruntergeschluckt und gelangen so durch Ausscheidungen in die Umwelt. Die Larven sind mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen und werden nun wiederum von Schnecken aufgenommen. Ein Teufelskreis, der nicht zu durchbrechen ist.
Gefahr auch in Rheinland-Pfalz
Der Fuchs wird als Ursache für die Verbreitung beider Wurmarten innerhalb Deutschlands vermutet. Er dient nämlich als natürlicher Zwischenwirt. Durch die Zunahme der Fuchspopulation und die daraus entstehende „Koexistenz von Füchsen und Hunden“ kommt es letztlich dazu, dass mit einem verstärkten Auftreten gerechnet werden muss, schreibt das Portal.
Dabei nennt der Bundesverband eine hohe Befallsrate mit dem „A. Vasorumin“ in Thüringen, Hessen und auch Rheinland-Pfalz und beruft sich dabei auf eine aktuelle Studie. Insbesondere ländliche Gebiete, in denen ein hohes Fuchsaufkommen herrscht, muss demnach mit Lungenwürmern gerechnet werden.
Bei Verdacht: Sofort zum Tierarzt
Die Infektion stellt in jedem Fall eine gefährliche Krankheit für Vierbeiner dar, die unbehandelt tödlich enden kann. Hundebesitzer*innen sollten bereits beim geringsten Verdacht einen Tierarzt aufsuchen. Über eine einfach Kotprobe kann dann eine sichere Diagnose gestellt werden. Um die Parasiten sicher zu bekämpfen, werden dann Entwurmungspräparate eingesetzt. Wer seinen Vierbeiner regelmäßig einer solchen Behandlung unterzieht, beugt clever vor, um sein Tier zu schützen und Infektionen zu vermeiden.
Neben Hunden können sich im Übrigen auch Katzen mit den gesundheitsgefährdenden Lungenwürmern infizieren.
Quelle: Bundesverband für Tiergesundheit, Canosan