Erst kürzlich sorgte in Irland eine Geschichte rund um eine von Ryanair zurückgelassene Rollstuhlfahrerin für Aufsehen. Jetzt hat es eine gehbehinderte Passagierin am Flughafen Köln/Bonn getroffen - Und wieder fällt kein gutes Licht auf die Billigfluggesellschaft Ryanair.
Britta Wittmacher, die an den Rollstuhl gebunden ist, und ihr Mann Gerd waren am Flughafen Köln/Bonn rechtzeitig am Gate, um in den Urlaub nach Malaga zu fliegen. Sie hatten zuvor mit Ryanair den Abholort vereinbart, wovon aus sie in das Flugzeug gebracht werden sollten. Doch der Flieger startete ohne sie, niemand hatte sie abgeholt. „Das Personal am Ryanair-Schalter hat mehrfach den Fehler seitens der Fluggesellschaft zugegeben“, erzählt Gerd Wittmacher später gegenüber der Welt-Zeitung.
Geschockt schauten sich die beiden nach anderen Möglichkeiten um, schließlich hatten sie sich auf den tollen Urlaub in Andalusien gefreut. Die Ryanair-Mitarbeiter boten ihnen an, einen Flug vom 140 Kilometer entfernten Weeze zu nehmen. Doch leider wurden sie auch dort nicht mitgenommen. Begründung: Alle gebuchten Passagiere seien erschienen, es sei kein Platz für die beiden. Damit endete ihr Urlaub schon bevor er angefangen hatte.
Einige Tage später teilte der Billigflieger mit, dass den Wittmachers keine angefallenen Kosten erstattet würden. Der Fehler habe beim Roten Kreuz gelegen, das in solchen Fällen im Auftrag der Flughafenverwaltung beauftragt wird. Eine ungewöhnliche Begründung, da Abholzeit und Abholort offenbar von Ryanair verwechselt wurden. Gerd Wittmacher ist traurig: „Wir hatten uns sehr auf den Urlaub gefreut. Auf den Kosten werden wir jetzt sitzen bleiben. Sehr schade. Das Geld dafür haben wir auch nicht einfach aus dem Ärmel geschüttelt“, erklärt er.
Inzwischen zeigten sich immerhin der Mietwagenverleiher und das Hotel kulant, sodass sie zumindest einen Teil der Kosten erstattet bekommen.
Quelle: Welt