Ab dem kommenden Schuljahr gibt es an rheinland-pfälzischen Schulen ein Pilotprojekt, bei dem Schülern Reanimation beigebracht wird. In Neustadt an der Weinstraße sind sogar schon die ersten Lehrer geschult: Sie sollen nun in den 7. bis 10. Klassen vermitteln, wie bei einem Kreislaufstillstand gehandelt werden muss.
Die ersten rheinland-pfälzischen Schüler erhalten im kommenden Schuljahr einen zweistündigen Kurs zur Reanimation bei einem Kreislaufstillstand. Fünf Lehrer nahmen dazu im vergangenen Monat an einem Seminar in einem Krankenhaus in Neustadt an der Weinstraße teil, wie das Bildungsministerium mitteilte.
Bei den schon im kommenden Schuljahr teilnehmenden Schulen in Neustadt an der Weinstraße handelt es sich um drei Gymnasien, eine Realschule plus und die Freie Waldorfschule. Weitere Pilotregionen sind bereits in Vorbereitung, später geht es dann im Landkreis Neuwied los.
Die rheinland-pfälzischen Schulen sind hier bundesweiter Vorreiter.
Schon 2014 hatte sich der Schulausschuss der Kultusministerkonferenz (KMK) für die Einführung von jährlich zwei Unterrichtsstunden zum Thema «Wiederbelebung» ab Jahrgangsstufe 7 ausgesprochen und den Ländern empfohlen, Lehrkräfte entsprechend schulen zu lassen. „Es ist nicht nachvollziehbar, dass es so lange gedauert hat“, sagte der gesundheitspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Peter Enders. „Es geht sehr zögerlich voran, aber ich bin froh, dass es voran geht.“
Mit den Kursen an den Schulen könne die Zahl der Menschen, die bei einem Kreislaufstillstand helfen könnten, deutlich gesteigert werden. Die skandinavischen Länder seien hier schon erheblich weiter.
An der Umsetzung sind in Rheinland-Pfalz mit ihren jeweiligen Landesverbänden unter anderem das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und die Landesärztekammer beteiligt. „Die jungen Menschen sollen im Unterricht mit dem Notfall Kreislaufstillstand konfrontiert werden“, sagte DRK-Abteilungsleiter Roland Lipp. „Sie lernen, was sie da tun sollen und werden dies praktisch einüben.“
In der Pilotphase gehe es darum, ausreichend Erfahrungen zu sammeln, um den Unterricht dann auf alle weiterführenden Schulen in Rheinland-Pfalz auszubreiten.
Quelle: dpa