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Bayern: Kronach

Rettungshündin stirbt durch Giftköder

Im fränkischen Kronach ist eine Rettungshündin durch ausgelegte Giftköder ums Leben gekommen. Sie war zuvor ein wichtiger Bestandteil der ehrenamtlichen Hundestaffel in Bayern. Der Leiter der Organisation macht nun seinem Ärger Luft auf Facebook – und erntet viel Zuspruch.

Hündin rettete mehreren Menschen das Leben

Leeluu wurde nur neun Jahre alt. Der Rhodesian Ridgeback war ausgebildeter Personenspürhund. Erst kürzlich rettete der Vierbeiner einer dementen Frau das Leben. Die Seniorin galt als vermisst, sie verlor die Orientierung und fand nicht mehr nach Hause.

Während eines Spaziergangs in der Vorweihnachtszeit fraß die Hündin einen Giftköder in der Nähe des fränkischen Kronachs. Drei Tage später starb der Ridgeback schließlich in einer Tierklinik. Manfred Burdich, Leiter der Arbeitsgemeinschaft Mantrailing in Kronach, machte seinem Ärger Luft auf Facebook. So schrieb er: „Kriminelle Hundehasser haben - pünktlich zu Weihnachten und zum Jahreswechsel - Giftköder im Gemeindegebiet von Stockheim ausgelegt. Giftköder, die dazu geführt haben, dass ein ausgebildeter und einsatzerprobter Rettungshund elendig krepiert ist. Ein Hund, der bereits erfolgreich geholfen hat, Menschenleben zu retten. Er wurde hinterrücks vergiftet. Bei helllichtem Tag.“

Emotionales Facebook-Posting erhält viel Zuspruch

Bereits Ende Dezember veröffentlichte Burdich den Beitrag auf seiner Seite. Zunächst wollte er damit nur andere Hundehalter warnen. Doch das tragische Schicksal von Leeluu berührte zahlreiche Menschen. Gegenüber dem Stern sagte er: „Die Welle an Zuspruch überraschte mich.“ Dennoch freue er sich über die Aufmerksamkeit, da die Problematik mit Giftködern ein flächendeckendes Problem in Deutschland sei.

Tierschützer fordern bereits seit längerer Zeit ein deutschlandweites Melderegister für Giftköder. Das Auslegen dieser Fallen verstößt gegen das Tierschutzgesetz und kann mit Geld- oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden. "Leider verlaufen Anzeigen bei der Polizei oft im Sand, wenn keine weiteren Hinweise eingehen", ergänzt Burdich.